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Ukraine-Konflikt
Russland bestärkt OSZE-Mission

In der Stadt Slawjansk haben sich ukrainische Sicherheitskräfte und militante Separatisten erneut schwere Gefechte geliefert. Dabei kamen mindestens zwei Menschen ums Leben. Moskau hat inzwischen die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) ermutigt, ihre Mission in der Ostukraine fortzuführen.

    Ein pro-russischer Aktivist vor einer brennenden Barrikade in Slawjansk.
    In Slawjansk dauern die Kämpfe zwischen pro-russischen Aktivisten und ukrainischen Regierungstruppen unvermindert an. (dpa / Mikhail Voskresenskiy)
    Erneut Tote in der Ostukraine: In der Nacht seien in der Stadt Slawjansk Regierungseinheiten vorgerückt, sagte ein Sprecher der pro-russischen Separatisten am Samstag. Dabei seien zwei Zivilisten erschossen und mehrere Menschen verletzt worden. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht.
    Zudem wurden bei einem Schusswechsel nahe des ukrainisch-russischen Grenzpostens Djakowo drei Soldaten verletzt. Etwa 80 unbekannte Angreifer hätten den Posten mit Granatwerfern attackiert, sagte ein Armeesprecher.
    Russland unterstützt OSZE
    Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa vermisst in der Ost-Ukraine weiterhin zwei Beobachtergruppen. Es bestehe weder direkt noch indirekt Kontakt zu den insgesamt neun Mitarbeitern, sagte der stellvertretende Leiter der OSZE-Mission, Hug, im Deutschlandfunk. Um eine Freilassung der mutmaßlich Festgehaltenen erreichen zu können, halte man derzeit alle möglichen Gesprächskanäle zu Vertretern der pro-russischen Separatisten offen.
    Nach eigenen Angaben bemüht sich auch die russische Regierung um eine Freilassung der festgesetzten OSZE-Mitarbeiter. Man sein im Gespräch mit den militanten Separatisten in der Ostukraine, sagte Russlands OSZE-Botschafter Andrej Kelin, doch "die Freilassung zieht sich hin". Dauer und Ergebnis der Verhandlungen seien völlig offen.
    Trotz der wachsenden Gefahr hat Russland die OSZE zur Fortsetzung ihrer Mission in der Ostukraine aufgefordert. Es sei wichtig, die Arbeit internationaler Beobachter zu stärken, teilte das Außenministerium in Moskau mit.
    Präsident Obama trifft ukrainischen Präsidenten
    Am kommenden Mittwoch wird US-Präsident Barack Obama anlässlich eines Besuches in Warschau mit dem neu gewählten ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko zusammentreffen. Obama wolle dem Präsidenten in direktem Kontakt versichern, dass die USA dem ukrainischen Volk verpflichtet seien, teilte das Weiße Haus mit.
    Poroschenko habe ein klares Mandat erhalten, sagte Vizesicherheitsberater Ben Rhodes in Washington, deswegen sollten alle innerhalb der Ukraine und Russland zusammen an einem Abbau der Spannungen arbeiten.

    (tzi/tön)