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Ukrainische Präsidentschaft
Vitali Klitschko verzichtet

Vitali Klitschko will im Mai nicht bei der ukrainischen Präsidentschaftswahl antreten. Stattdessen will der Oppositionspolitiker und frühere Box-Champion für das Amt des Bürgermeisters von Kiew kandidieren.

29.03.2014
    Vitali Klitschko
    Kandidiert nicht als Präsident, aber als Bürgermeister: Vitali Klitschko (dpa / picture alliance / Sergey Dolzhenko)
    Seine Entscheidung, auf eine Präsidentschaftskandidatur zu verzichten, gab der ukrainische Oppositionspolitiker und ehemalige Box-Champion Vitali Klitschko am Samstag in Kiew bekannt. Er will stattdessen die Bewerbung des proeuropäischen Unternehmers Pjotr Poroschenko unterstützen.
    Klitschko sagte in Kiew, die Demokratiebewegung habe nur dann eine Chance, wenn sie gemeinsam den aussichtsreichsten Kandidaten Poroschenko unterstütze. In Umfragen liegt der Unternehmer klar vor der Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko, die heute auf einem Treffen ihrer Partei in Kiew offiziell als Präsidentschaftskandidatin nominiert wurde.
    Kandidatur als Bürgermeister angekündigt
    Klitschko kündigte zugleich an, er wolle sich am 25. Mai um das Amt des Bürgermeisters von Kiew bewerben. "Ich will Kiew zu einer wirklich europäischen Stadt machen", betonte der 42-Jährige, der auch Chef der Partei Udar ist. Er rief alle Oppositionskräfte dazu auf, bei der Präsidentenwahl Poroschenko zu unterstützen.
    Poroschenko bei Umfragen vorne
    Der 48 Jahre alte Unternehmer gilt als Co-Financier der Maidan-Proteste - und der prowestlichen Orangenen Revolution von 2004.
    Dem Unternehmer gehören der einflussreiche Fernsehsender 5. Kanal sowie der Süßwarenkonzern Roshen, was ihm den populären Spitznamen "Schokoladenkönig" einbrachte.
    Treffen von Kerry und Lawrow
    In den Bemühungen um eine Entspannung der Krim-Krise wurde nach Angaben des US-Außenministeriums für Sonntagabend kurzfristig ein Treffen zwischen Außenminister John Kerry und seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Paris anberaumt.
    Die Präsidenten der USA und Russlands, Barack Obama und Wladimir Putin, hatten bereits gestern telefonisch über den Krim-Konflikt gesprochen. Ein Thema war eine Wiederaufnahme des Übergangsplans für die Ukraine, über den man sich vor der Annexion der Krim durch Russland geeinigt hatte.