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Umweltbundesamt zu Glyphosat-Folgen
"Dramatische Verarmung in der Artenvielfalt in Ackerlandschaften"

Das Umweltbundesamt sieht durch das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat die Artenvielfalt bedroht. Der Pestizid-Experte der Behörde, Jörn Wogram, sagte im Deutschlandfunk, Glyphosat töte alle Pflanzen auf einem Acker ab, bevor die gewünschten Kulturpflanzen aus dem Boden kämen. Dadurch werde das Nahrungsnetz für Insekten und auch für Feldvögel zerstört.

Jörn Wogram im Gespräch mit Georg Ehring |
    Hamburg
    Viele Menschen in der EU demonstrieren mittlerweile gegen den Einsatz des Pflanzenschutzmittels Glyphosat. (picture-alliance / dpa / Foto: Axel Heimken)
    Wogram forderte, im Falle einer weiteren Zulassung des Mittels dürfe es kein "Weiter So" in der Verwendung geben. Um die Zerstörung der Artenvielfalt zu stoppen, brauche man mehr Flächen ohne Pflanzenschutzmittel, etwa Brachen.
    In Brüssel berät der zuständige Fachausschuss des Europäischen Parlaments über das Thema. Die EU-Kommission empfiehlt, die Ende Juni auslaufende Zulassung des Mittels um sieben Jahre zu verlängern. Glyphosat ist möglicherweise krebserregend, doch sind sich Wissenschaftler in der Einschätzung darüber nicht einig.
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.