
Zum Ende der vergangenen Saison brillierten einige NDR-Programme mit dem Auftritt eines Sportastrologen, der sich zu den Aufstiegschancen des Hamburger Sportvereins äußerte. Beim letzten Spiel in Rostock sollte der „Steinbock-Mond“ Gutes tun, weil etliche HSV-Spieler Sternzeichen Steinbock waren.
Der Sterndeuter erklärte, dass er für seine Prognosen die Horoskope von Spielern, Trainern und Verantwortlichen erstellt – ja sogar das Gründungshoroskop des Vereins, wobei beim HSV das von der Wiedergründung 1919 „besser“ sei als das von der tatsächlichen Gründung mehr als 30 Jahre zuvor.
Auf dem Platz korrigiert der VAR Fehler, der Video-assistierte Referee, vulgo Videobeweis. Bei den Astrologen macht das der FAR, der Fakten-assistierte Schiedsrichter.
Astrologie im Abseits
Am letzten Spieltag der 2. Liga stand der Mond im Sternbild Waage, also weder im Sternbild noch im Tierkreiszeichen Steinbock. Ohnehin gibt es nicht einmal Indizien, die dafür sprechen, dass die Stellung der Gestirne das Geschehen auf der Erde beeinflusst.
Die Sterne lügen nicht – sie schweigen. Astrologie ist keine Wissenschaft und Horoskope stehen immer im Abseits. Der HSV ist übrigens nicht aufgestiegen. Möglicherweise lag das an der Mannschaft – den Sternen jedenfalls sollte man keinen Vorwurf machen.