
Büttner ist seit 20 Jahren FDP-Mitglied und unternehmerisch im KI-Bereich tätig. In ihrer Bewerbungsrede kritisierte sie unter anderem eine technologische Rückständigkeit in Deutschland. Zugleich kündigte Büttner an, die FDP zur modernsten deutschen Partei zu machen, die auch als außerparlamentarische Opposition sichtbare Impulse setzen wolle.
Vorgeschlagen hatte die 40-Jährige der neue Parteichef Dürr. Er wurde gestern auf dem Parteitag mit 82 Prozent der Delegiertenstimmen zum Nachfolger des zurückgetretenen Vorsitzenden Lindner gewählt. Sein Ziel ist es, die Liberalen wieder in den Bundestag zurückzubringen.
Dürr: Kurs halten bei Grundüberzeugungen
In seiner Bewerbungsrede rief Dürr die Partei dazu auf, auch nach der verlorenen Bundestagswahl inhaltlich Kurs zu halten. Bei der Wahl seien die Extreme die strahlenden Sieger gewesen. Alle - auch die FDP - müssten sich daher hinterfragen, sagte Dürr. "Aber die Antwort kann nicht sein, dass man sämtliche Überzeugungen nach der Bundestagswahl über Bord wirft."
Der 48-Jährige attackierte in diesem Zusammenhang CDU und CSU. Die 180-Grad-Wende der Union sei auch aus Demokratiegesichtspunkten ein Fehler. Man könne nicht das Gegenteil tun, was man im Wahlkampf plakatiert habe. Dies koste das Vertrauen in die Demokratie. Dürr betonte, die schwarz-rote Koalition rühme sich jetzt damit, die Wirtschaft anzukurbeln, und gleichzeitig vergesse sie eine Gruppe, nämlich die Fleißigen in der Mitte der Gesellschaft. Er forderte, die richtige Energiepolitik müsse her und nicht niedrige Preise finanziert durch die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.
Lindner: "Durch harte Arbeit wieder in Bundestag einziehen"
Dürr löst den langjährigen Parteichef Lindner ab. Dieser hatte in seiner Abschiedsrede den Parteitag als Neuanfang für die Liberalen bezeichnet. Ziel sei es, durch harte Arbeit und eine Rückbesinnung auf liberale Koordinaten wieder in den Bundestag einzuziehen. Lindner betonte, die FDP habe unter seiner Führung in den vergangenen Jahren auch Fehler und Rückschritte gemacht. Das werde von der neuen Parteispitze aufgearbeitet.
Zugleich kritisierte er den neuen Bundeskanzler Merz. Dieser habe im Wahlkampf mehr Freiheit und weniger Staat versprochen. Bekommen habe man nun aber mehr Staat und mehr Schulden. Lindner gibt das Amt des Parteivorsitzenden nach gut zwölf Jahren ab.
"Neue Ideen gebraucht"
Der stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Höne, forderte für die kommende Zeit neue Ideen für ein Grundsatzprogramm. Gleichzeitig verteidigte er im Deutschlandfunkdie Arbeit seiner Partei in der vergangenen Ampel-Koalition. Er sagte, die FDP sei in der Ampel zerrieben worden. Einerseits sei ihr vorgeworfen worden, zu viele Kompromisse einzugehen, andererseits nur zu blockieren.
Die großen Herausforderungen seien so nicht mehr zu stemmen gewesen, betonte Höne. Am Ende seien es nicht einzelne Themen gewesen, warum Menschen nicht mehr die FDP wählten, sondern das Gesamterscheinungsbild. Die Wähler hätten der FDP nach den schwierigen Ampel-Jahren mit viel Streit nicht mehr zugetraut, für konsequent liberale Politik einstehen zu können.
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Diese Nachricht wurde am 17.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.