Gastgeberstadt der Weltklimakonferenz
"Unverschämt und arrogant" - Merz sorgt mit Bemerkungen über Belém für Unmut in Brasilien

Bundeskanzler Merz hat mit Äußerungen über die brasilianische Gastgeberstadt der Weltklimakonferenz, Belém, für Unmut gesorgt. Brasiliens Präsident Lula sagte, jeder wisse, dass Belém arm sei. Die Stadt habe jedoch ein so großzügiges Volk wie kaum ein anderer Ort auf der Welt.

    Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), nimmt an der Eröffnungskonferenz der 28. Euro Finance Week teil.
    Bundeskanzler Friedrich Merz sorgt mit Äußerungen über Belém für Irritationen. (picture alliance / Eibner-Pressefoto / Eibner-Pressefoto / Florian Wiegand)
    Lula hatte die Stadt am Rand des gefährdeten Amazonas-Regenwalds bewusst als Gastgeber ausgewählt. Zahlreiche brasilianische Medien griffen die Bemerkungen des Kanzlers auf. Viele Bürger werteten sie als unverschämt, arrogant, voreingenommen oder unglücklich. - Merz hatte sich nach einem kurzen Auftritt bei der Weltklimakonferenz geäußert. Auf einem Handelskongress berichtete er, er habe Journalisten, die mit ihm in Brasilien gewesen seien, gefragt, wer von ihnen gerne dortgeblieben wäre. Niemand habe die Hand gehoben. Alle seien froh gewesen, von diesem Ort wieder nach Deutschland zurückzukehren. Man lebe in Deutschland in einem der schönsten Länder der Welt, fügte Merz hinzu.
    Bundesumweltminister Schneider, SPD, hatte Belém am Vortag ausdrücklich als großartige Stadt gelobt. Er habe extrem viel Engagement gesehen, tolle Menschen, aber auch viel Armut. Die Sprecherin für Klimagerechtigkeit der Linken im Bundestag, Bock, verlangte eine Entschuldigung des Kanzlers.
    Diese Nachricht wurde am 19.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.