Nach Aus für die "Late Night Show"
US-Satiriker Colbert sagt Trump den Kampf an

Nach dem angekündigten Aus für seine "Late Show" hat der US-Satiriker Stephen Colbert eine Kampfansage an US-Präsident Donald Trump geschickt. Er nehme keine Rücksicht auf Verluste mehr, sagte Colbert in seiner ersten Sendung nach der Entscheidung des Senders CBS. Direkt an Trump gerichtet schob er die Beleidigung "go fuck yourself" hinterher.

    Der Showmaster Stephen Colbert sitzt während seiner Show an einem Schreibtisch mit Glas und Papier vor sich.
    Der Showmaster Stephen Colbert (picture alliance / AP Photo / Scott Kowalchyk)
    Colbert gilt als einer der schärfsten Kritiker des Präsidenten im US-Fernsehen. Seine "Late Show" soll im Mai 2026 eingestellt werden. Trump hatte sich am Freitag begeistert über den Rauswurf Colberts durch CBS geäußert. Der Sender hatte diesen als "rein finanzielle Entscheidung" begründet.

    Politisches Motiv vermutet

    Die Opposition vermutet ein politisches Motiv hinter der Entscheidung. Colbert hatte der CBS-Mutter Paramount kürzlich "eine große fette Bestechung" vorgeworfen, nachdem der Konzern in einem Rechtsstreit mit Trump in die Zahlung von 16 Millionen US-Dollar an den Präsidenten eingewilligt hatte. Paramount braucht die Zustimmung der US-Regierung für einen schon länger ausgehandelten Eigentümerwechsel.
    Die "Late Show" ist eine feste Größe im US-Fernsehen, im ersten Quartal war sie mit fast 2,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern die beliebteste Late-Night-Show in den USA. Von 1993 bis 2015 wurde sie von der Fernsehlegende David Letterman moderiert. Seit zehn Jahren ist Colbert Gastgeber der "Late Show".
    Diese Nachricht wurde am 22.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.