Ukraine-Krieg
US-Sonderbeauftragter Witkoff trifft Putin - Ukraine fordert mehr Druck auf Russland

Der US-Sondergesandte Witkoff hat mit dem russischen Staatschef Putin über den Ukraine-Krieg gesprochen. Die Zusammenkunft im Kreml in Moskau dauerte rund drei Stunden. Der russische Regierungsberater Uschakow bezeichnete die Unterredung als hilfreich und konstruktiv. Konkrete Inhalte wurden nicht bekannt.

    Der russische Präsident Putin und der US-Sondergesandte Witkoff schütteln sich die Hände.
    Der russische Präsident Putin empfängt den US-Sondergesandten Witkoff. (AP / Gavriil Grigorov)
    Der ukrainische Präsident Selenskyj forderte mehr Druck auf Russland. Ansonsten werde die dortige Regierung den Krieg nicht beenden. Selenskyj betonte in seinem Statement in Onlinemedien, es sei sehr wichtig, dass alle Hebel gestärkt würden, die den Vereinigten Staaten, Europa und den G7-Staaten zur Verfügung stünden.
    Witkoffs Besuch erfolgt kurz vor Ablauf eines Ultimatums, das US-Präsident Trump Russland zur Beendigung des Ukraine-Konflikts gesetzt hatte. Trump verlangte, dass Russland die Offensive in der Ukraine bis spätestens Freitag einstellt und drohte mit Sanktionen.

    Kiesewetter: "Putin kann so weitermachen wie bisher"

    Der CDU-Außenpolitiker Kiesewettersagte allerdings im Deutschlandfunk, die Frist werde in Moskau nicht ernst genommen. Putin könne so weitermachen wie bisher, weil keine massiven Gegenmaßnahmen drohten. Weder gebe es stärkere Waffenlieferungen an die Ukraine noch klare Sanktionen.
    Entscheidend sei deshalb, dass sich die Europäer enger zusammenschlössen. Diese dürften sich nicht auf Trump verlassen, sondern müssten das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen, meinte Kiesewetter. Dazu gehöre es unter anderem, Geld für den Kauf von Waffen für die Ukraine aufzubringen.

    Trump droht Indien mit hohen Zöllen

    US-Präsident Trump setzt bei den angedrohten Sanktionen vor allem auf Zölle. Gerade hat er Zöllen von 100 Prozent für Waren aus Indien angekündigt. Er begründete dies damit, dass Indien russisches Öl auf den Weltmärkten weiterverkaufe. Indien schere sich nicht darum, wie viele Menschen in der Ukraine von der russischen Kriegsmaschinerie getötet würden, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.
    Aus Indien hieß es am Wochenende, man werde an den Öl-Importen festhalten. Indien gilt als wichtiger Partner der Vereinigten Staaten im indopazifischen Raum. Das Land liegt nach Angaben des Weißen Hauses beim Kauf russischen Öls etwa gleichauf mit China.
    Diese Nachricht wurde am 06.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.