
Hunderte demonstrieren im Dunkeln in den Straßen von Washington. Zwischen Kapitol, Polizeihauptquartier und Weißem Haus blockieren sie immer wieder Straßenkreuzungen. Für die 27-jährige Alexandra war es keine Frage, dass sie mit auf die Straße geht:
"Das hätte ich sein können und jemand, den ich kenne. Und statt nur Zuhause auf der Couch zu sitzen und darüber zu reden, wollte ich hier raus kommen. Wir wollten, dass unsere Stimmen gehört werden, dass wir das bisschen beitragen, was wir können."
Sie wollen Veränderungen anstoßen
Es sind vor allem junge Leute wie Alexandra und ihr Freund, die demonstrieren. Immer wieder der Aufruf, friedlich zu protestieren. Für Sara sind friedliche Demonstrationen der richtige Weg, um Veränderungen anzustoßen:
"Es ist ein Schritt, aber es braucht noch viel mehr. Und auch Leute, die nicht mitmachen erreichen wir, weil wir ihren Tagesablauf stören. Ziviler Ungehorsam ist eine großartige Taktik.
Die Demonstranten halten Plakate hoch auf denen steht "Schwarze Leben sind wichtig", "Eine gute Nacht für eine Revolution" oder "Mut wird diese Generation nicht überspringen". Rosak hofft, dass die Botschaft von der Straße ankommt:
"Ich hoffe, dass die Leute das hier hören, auf die wir sauer sind. Die Polizei. Und die Politiker. Wir wollen, dass sie Gesetze ändern. Alle reden jetzt über die Ausbildung. Aber das ist es nicht nur. Manche Polizisten sind auch einfach rassistisch. Die muss man entlassen. "
Erst Wut, jetzt Trauer
Die Demonstranten ziehen durch den Bahnhof Union Station. Einige gehen in Supermärkte. Sie wollen die Stadt Stück für Stück stilllegen. Die 26-jährige Marianna beschreibt die Stimmung:
"Ich hatte gestern Abend eine sehr emotionale Diskussion in meiner Nachbarschaft. Leute weinen. Sie wollen gehört werden. Ich denke, ganz am Anfang war da Wut. Jetzt ist es mehr Traurigkeit. Und ich hoffe, dass die Leute daraus Energie ziehen. Ich denke, dass Wut kein guter Antrieb ist."
Immer wieder halten die Demonstranten die Arme hoch wie es Michael Brown in Ferguson getan haben soll. Und sie rufen die Worte, die Eric Garner in New York mehrfach wiederholt hat.
"I can't breathe."
Sie verabreden sich über Facebook und Twitter. Und mehrere Hundert Leute auf den Straßen von Washington sind erst der Anfang, hofft Alexandra:
"Weil das Thema uns so nah ist, hoffe ich, dass es eine Bewegung entfacht. Ein Movement und nicht nur ein Moment."
Auch in New York, Chicago und Boston sind Menschen auf der Straße. Das Thema betrifft das ganze Land.