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Venus, Mondsichel, Spica
Dreieck am Morgen

Nach 5 Uhr morgen früh zeigt sich am Osthimmel ein hübsches Dreieck. Links steht die Venus, der strahlend helle Morgenstern. An der oberen Spitze leuchtet die Mondsichel und rechts Spica, der Hauptstern in der Jungfrau.

Von Dirk Lorenzen | 06.12.2015
    Venus, Mond und Spica bilden morgen früh ein hübsches Dreieck am Südosthimmel
    Venus, Mond und Spica bilden morgen früh ein hübsches Dreieck am Südosthimmel (Stellarium)
    Die drei Objekte könnten kaum unterschiedlicher sein. Die Venus ist der innere Nachbarplanet unserer Erde und fast genauso groß wie sie.
    Sie hat eine dichte Atmosphäre. Auf der Venusoberfläche herrscht ein fast hundertmal höherer Druck als bei uns. Die Temperaturen sind mit rund 500 Grad Celsius auch nicht gerade einladend.
    Unser Mond hat nur etwa ein Viertel des Venusdurchmessers. Er ist staubtrocken und hat keine Atmosphäre.
    Im Sonnenlicht herrschen auf dem Mond Temperaturen von fast 150 Grad. Verglichen mit der Venus ist er geradezu ein Kühlschrank. Dafür sind die im Schatten liegenden Bereiche des Mondes kälter als -100 Grad – Frost ist auf der Venus komplett unbekannt.
    Während wir die Venus und die Mondsichel nur sehen, weil die Sonne sie anleuchtet, gibt Spica selbst viel Strahlung ab. Spica ist ein Stern – und als solcher ein Schwergewicht.
    Er hat rund die elffache Masse der Sonne. Die Leuchtkraft ist gigantisch: Spica gibt mehr als 13.000-mal so viel Energie ins All ab wie unsere Sonne. Die Oberflächentemperatur liegt bei mehr als 20.000 Grad Celsius.
    In einigen Millionen Jahren wird Spica als Supernova explodieren. Dann strahlt dieser Stern für einige Tage heller als der Vollmond. Morgen früh aber ist Spica noch deutlich schwächer als Mond und Venus.