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Corona
Virologin Protzer hält vierte Impfung nur bei Über-60-Jährigen für sinnvoll

Die Virologin Ulrike Protzer hat die Entscheidung der Ständigen Impfkommission zum Umgang mit den Omikron-Impfstoffen als nachvollziehbar bezeichnet. Skeptischer ist sie bei einer Booster-Impfung für Jüngere.

22.09.2022
    Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie an der TUM und am Helmholtz Zentrum München
    Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie an der TUM und am Helmholtz Zentrum München (dpa/Sven Hoppe)
    Protzer sagte im Deutschlandfunk, wer älter als 60 Jahre oder vorerkrankt sei, solle sich die vierte Impfung im Herbst - wie von der Stiko empfohlen - mit den neuen Impfstoffen verabreichen lassen. Wer allerdings nach drei Impfungen innerhalb der letzten sechs Monate auch noch eine Infektion durchgemacht habe, könne noch etwas warten.
    Für Menschen unter 60 Jahren gebe es wiederum keine überzeugenden Daten, dass eine vierte Impfung überhaupt Sinn ergebe - ebenso sehe es bisher nicht danach aus, dass für vulnerable Gruppen eine fünfte Impfung einen positiven Effekt habe.
    Die Direktorin des Instituts für Virologie an der TU München erwartet für den Herbst eine Welle an Atemwegsinfektionen. Man werde nicht nur Corona, sondern auch andere Viren und wahrscheinlich eine Grippewelle sehen. Die Auffassung, Corona zu behandeln wie andere Atemwegserkrankungen, geht laut Protzer in die richtige Richtung. Der Schrecken der Pandemie sei vorbei.
    Das komplette Interview mit Ulrike Protzer können Sie hier nachhören (Audiolink).
    Diese Nachricht wurde am 22.09.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet.