"Kaufen, was einem die Kartelle vorwerfen, lesen, was einem die Zensoren erlauben; glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider werden zurzeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht."
Der Journalist und Schriftsteller Kurt Tucholsky nahm sich Anfang des vergangenen Jahrhunderts die Freiheit und machte sich seine eigenen Gedanken. Die macht sich auch Joachim Kahl, einst Freidenker und heute Mitglied im Humanistischen Verband Deutschland.
"Man könnte sagen ein Freidenker ist ein Freigeist, ein Mensch, der sich nicht durch Autoritäten, speziell religiös-kirchlicher Art bevormunden lässt, sondern eben seinen eigenen Verstand, die eigene Vernunft nutzt, um seinen Reim auf die weltlichen und anderen Dinge zu machen."
"Frei in der Religion sein"
Solche Freidenker im Wortsinn, Querdenker im Protestsinn, hat es vermutlich immer gegeben. Doch organisiert haben sie sich erstmals im 19. Jahrhundert. Ein erstarkendes Bildungsbürgertum und aufregende wissenschaftliche Erkenntnisse rennen gemeinsam gegen Kirchenmauern an. Erstmals verbündet sich das freie Denken systematisch gegen Kirche und Glauben, erläutert Andreas Fincke, Studenten-Pfarrer in Erfurt, der sich in seiner Zeit als Referent in der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen intensiv mit der Geschichte der Freidenker befasst hat.
"Es gibt natürlich in der Geschichte des Abendlandes, selbst in der griechischen Philosophie sozusagen, Spuren des Atheismus. Aber richtig interessant wird es eigentlich erst am Anfang des 19. Jahrhunderts mit religiös Kritischen, die an den etablierten Kirchen und Religionen, konkret könnte man sagen, auch einer bestimmten Frömmigkeitspraxis und auch bestimmten Dogmen der Kirche, man denke an die Jungfrauengeburt und ähnliches reiben. Und die sagen, wir wollen jenseits dessen, was uns die Kirchen vorschreiben, frei in der Religion sein und da waren als erstes die Freireligiösen, die so schöne Namen hatten wie Lichtfreunde, die sich distanzierten von einem in ihren Augen sehr rigiden religiösen System."
Die Freireligiösen in jenen Tagen glauben an Gott, lehnen aber die Kirchen ab. Sie wollen frei in der Religion sein. Auf diesem Pfad gehen die Freidenker einen Schritt weiter: in ein Leben ohne Gott. Vor 135 Jahren wird in Frankfurt am Main der Deutsche Freidenkerbund gegründet. Der Gothaer Schriftsteller August Specht formuliert in der Eröffnungsrede seine Definition von freiem Denken:
"Es ist einfach das unermüdliche Forschen nach der reinen Wahrheit auf Grund der sicher erkannten Naturgesetze und im Lichte der gesunden Vernunft, was uns theoretisch einigt. Dies muss das Band sein, das uns als Gemeinschaft umschlingt oder zusammenhält und unser Auseinanderfallen in einzelne Bruchstücke oder Atome verhindert."
"Mit den Freidenkern tritt erstmals eine Weltanschauung auf den Plan, die sagt, das Leben, die Gesellschaft und der Mensch wären generell besser, wenn er sich grundsätzlich von Religion verabschiedet. Das hatten die Freireligiösen so nicht gesehen."
Ludwig Büchner, Bruder des Schriftstellers Georg Büchner, veröffentlicht 1855 seine Schrift "Kraft und Stoff: Oder Grundzüge der natürlichen Weltordnung." Bei der Gründungsversammlung des Deutschen Freidenkerbundes wählen die rund 700 Anwesenden ihn, den Arzt, Wissenschaftler und Philosophen, zu ihrem ersten Präsidenten. Büchners Buch wird zur Bibel der Freidenker, zur Bibel einer materialistischen Weltordnung. Bis 1904 kommt es zu über zwanzig Auflagen. Büchner verarbeitet in "Kraft und Stoff" vor allem die Thesen der Evolutionstheorie von Charles Darwin. Sie erschüttern das Weltbild seiner Zeitgenossen.
Die Botschaft, Gesellschaft sei biologisch und historisch hausgemacht, ist vergleichsweise leichte Kost. Aber dass der Mensch nicht die Krone der Schöpfung sein soll, sondern zufälliges Ergebnis natürlicher Auslese, das ist für die Zeitgenossen damals schwer verdaulich. Der Mensch ist plötzlich nackt und auf sich selbst zurückgeworfen. Folgt man Darwin, gibt es keinen "höheren Sinn". Das stellt die alte Welt auf den Kopf. Die Freidenker aber finden ihre Füße.
Modifizierter Darwinismus
Bis auf den heutigen Tag. Richard Dawkins, der bekannte auch berühmt-berüchtigte, Evolutionsbiologe der britischen Inseln, ist ja durch sein Buch "Der Gotteswahn" hervorgetreten, vor genau zehn Jahren, und er beruft sich immer wieder auf die Evolutionslehre in einem modifizierten darwinistischen Sinn. Und von dort aus geht natürlich ein starker antireligiöser oder zumindest religionskritischer Impuls.
Die meisten Freidenker damals verstehen sich auch als Darwinisten. Und sie haben in Ludwig Büchner und dem Zoologen und Philosophen Ernst Haeckel ihre geistigen Leuchttürme, die ihnen den Weg weisen sollen aus dem idealistischen Zeitalter in eine aufgeklärte Selbstbestimmung.
Es geht um eine neue Lebensphilosophie, die auf Wissenschaft und Gewissensfreiheit basiert. Diese Freidenker kommen meist aus großbürgerlichen Familien. Viele halten fest an nicht-kirchlichen Formen von Religiosität. Albert Dulk, Sprecher der Stuttgarter Freidenkergemeinde, spricht 1884 in einem Vortrag von einer Freidenker-Religion:
"Ja, wir brauchen Religion – weil sie allein das Erkenntnisbild des Ganzen, der Einheit des Lebens, des Alls gibt, das wir nicht mit dem Verstande zu erfassen vermögen, mit dem Fühlen nur, mit dem Weltgefühle. Aber Religion, die bestimmende Autorität, die höchste Wahrheit gemeinsam für alle Menschen, die sie zu einer Macht, einem Recht, einer Wahrheit für alle macht – nicht eine Religion der individuellen Habsucht und des Aberglaubens, sondern des Gemeinsinns und der höchsten Bildung, nicht des Hasses, sondern der Menschenliebe, der Gleichheit und Brüderlichkeit. Die Religion des freien Gedankens, die Freidenkerreligion – unsere Religion."
"Aggressiv gegen die Kirchen"
Die Religion der Freidenker hat ein selbstgeschnitztes Geländer. Ohne Gott und Kirche soll es dem Menschen besser gehen. Doch was genau soll das Wahre, Gute und Schöne dann sein - und wie drückt es sich im Leben aus? Der promovierte Theologe und Philosoph Joachim Kahl aus Marburg sagt dazu:
"Das ist für mich schon eine inhaltliche Schwäche des Begriffes, da er im Grunde nur rein formal eine Freiheit im Denken und offen lässt, was nun gedacht wird. Und es gibt ein Bonmot innerhalb freidenkerischer Milieus: Es kommt nicht darauf an frei zu denken, sondern richtig zu denken."
Im 19. Jahrhundert wird ständig gerungen um das Richtige. Die Welt dreht sich damals schnell: Wissenschaft, Industrialisierung, lebensreformerische Ideen und die Bildung einer starken Arbeiterkultur mit politischen Parteien bestimmen das Tempo. Und jeder meint, das Richtige zu denken und zu tun. Der Wettstreit treibt auch bürgerliche Freidenker aus der Studierstube auf die Straße.
"Relativ schnell haben die sich aufgestellt, Die haben auch erstaunliche Mitgliedszahlen erreicht. Da gibt es verschiedene Gründe für. Sie sind auch vehement, um nicht zu sagen, aggressiv gegen die Kirchen vorgegangen. Sie sind mit dem Pferdewagen durch Berlin gezogen, haben Kirchenaustrittswochen propagiert, das ging schon heftig zur Sache."
Es gibt damals zahlreiche freidenkerische Gruppen und Grüppchen. Ganz allgemein fußt die Bewegung in Deutschland aber wesentlich auf drei Quellen: der rationalistischen Kritik aus der englischen und französischen Aufklärung, einer radikalen Religionskritik, wie sie Ludwig Feuerbach, Friedrich Engels und Karl Marx vertreten, und einem naturwissenschaftlichen Materialismus.
Befreit von Religion als "Opium des Volks" soll sich der Mensch selbst aus seinem Jammertal befreien. Die Freidenkerbewegungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts suchen die Welt und nicht das Jenseits, wollen das Hier und Jetzt verbessern. Religion und Staat sollen getrennt sein, die konfessionellen Schulen abgeschafft und der Glaube zur reinen Privatsache erklärt werden. Friedrich Engels beschreibt damals in einer Streitschrift das Ziel so:
"Wenn die Gesellschaft durch Besitzergreifung und planvolle Handhabung der gesamten Produktionsmittel sich selbst und alle ihre Mitglieder aus der Knechtung befreit hat, wenn der Mensch nicht mehr bloß denkt, sondern auch lenkt, dann erst verschwindet die letzte fremde Macht, die sich jetzt noch in der Religion widerspiegelt."
Nicht Herr oder Knecht
Gutes und wahres Leben gibt es nur ohne Gott und Kirche. Das ist kurzgefasst die freidenkerische Entzauberung der Welt. Das gelingt den Freidenkern nur, weil sie nicht im Protest gegen Kirche, Kapital und Militär stecken bleiben. Sie stehen auch für eine neue, wissenschaftlich und demokratisch verfasste Lebensanschauung mit eigener Kultur und mit eigenen Passage-Riten, wie bei den Feiern zur Geburt, der Jugendfeier, der Totenfeier am Grab oder der Feier zur Winter-Sonnenwende. Ulrich Klan, Lehrer und Mitglied im Freidenkerverband in Wuppertal:
"Ich habe hier einen Text gefunden aus einer alten Jugendfeier in Hamburg 1924. Da haben die sich den Spruch gewählt: "Wir wollen Flamme sein, Welt zu befreien, wir wollen höchstes Recht, nicht Herrn oder Knecht, wir wollen unser Leben an das eine geben, jedem soll ganzes Menschsein werden auf Erden." Das klingt schon fast religiös, ist aber tatsächlich ohne Gott. Es war tatsächlich eine spezielle Bildungsbewegung zum Religionskritischen. Die Kinder haben eine fundierte Ausbildung gekriegt, warum dieses Angebot überhaupt gemacht wird und auf welche Wurzeln es sich stützt. Da wurde Bebel gelesen, da wurde Marx und Engels gelesen, aber auch Dichter der Aufklärung."
Seinen Höhepunkt hat der Deutsche Freidenkerverband 1932 mit mehr als 650.000 Mitgliedern in über 2.000 Ortsgruppen. Er wird damals zum mächtigsten weltanschaulichen Gegner der Kirchen in Deutschland – und zwar nicht allein kraft der Gedanken, sondern auch der Taten. Neben den Passage-Riten gibt es Vorträge und Bildungsveranstaltungen, eine Art Vereinsleben und auch ganz handfeste, materielle Vorteile für die Mitglieder, erklärt der Theologe und Pfarrer Andreas Fincke:
"Das hat ganz banale Gründe, weil nämlich die Freidenkerei vor '33 verbunden war mit einer Sterbeversicherung. Sterbeversicherung heißt, dass man im Sterbefall für den verstorbenen Gatten ein paar Mark bekommen hat, um das Begräbnis zu bezahlen. Und das ist der Sitz im Leben gewesen, der den Freidenkern viele Mitglieder zugebracht hat. Also die Leute haben auch ein Stück pragmatisch gedacht."
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts setzen die Freidenker sich auch für die Feuerbestattung ein. Teure Grabstätten sind etwas für Christen und reiche Bürger. Freidenker lassen sich verbrennen und ihre Asche in die Welt streuen.
Die Hochphase der deutschen Freidenker in der Weimarer Republik ist kurz - und ihr Sturz tief.
Andreas Fincke: "Sie sind in jene Spaltung geraten, die so typisch ist für die Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert, nämlich die Spaltung zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten, also man könnte sagen den Moskautreuen und den eher sozialdemokratisch Organisierten und die sich dann gegenseitig bekämpft haben. Das hat sie maßlos geschwächt."
Freidenker im Nationalsozialismus
Den Todesstoß aber versetzt ihnen der Nationalsozialismus. Noch vor Hitlers Machtergreifung verbietet Reichspräsident Paul Hindenburg im Mai 1932 den Freidenkerverband per Notverordnung.
Einige Freidenker kämpfen im Untergrund gegen das Nazi-Regime. Ihr Vorsitzender Max Sievers wird im Januar 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden enthauptet.
Nach dem Krieg schafft der Freidenkerbund keinen wirklichen Neuanfang mehr, sagt der Marburger Theologe, Philosoph und Freidenker Joachim Kahl:
"Das erkläre ich mir so, dass nach dem Niedergang des Nationalsozialismus die christlich-abendländische Überwölbung so stark war, dass eine wirklich säkular, weltlich und nicht-religiöse Welt- und Menschendeutung kaum Chancen bekam. Das wurde tatsächlich dann erst im Gefolge der 68er Bewegung reaktiviert, aber in den frühen Jahren der Bundesrepublik gab es das nicht."
Hinzu kommen Flügelkämpfe zwischen einem marxistischen und einem sozialdemokratischen Teil und einer rückwärtsgewandten Ideologie der Freidenker:
"Sie waren immer wie eine weltanschauliche Sekte, könnte man fast sagen. Es hat wahrscheinlich damit zu tun, dass die Freidenker nicht auf der Höhe der Zeit waren. Sie haben die alten Kämpfe geführt. Mit antiklerikalen Thesen locken sie keinen Menschen mehr hinterm Ofen hervor."
Neustart nach dem Krieg
Nach dem Fall der Mauer erleben die deutschen Freidenker noch einmal einen kurzen Frühling, denn Atheismus und Sozialismus waren in der DDR zuhause – das freie Denken allerdings wohl nur in Nischen.
Schon Anfang der 1990er Jahre gibt es Streit über das wahre Freidenkertum. Es kommt zu einer Spaltung. Der Humanistische Verband Deutschland wird gegründet, der sich selbst als eine Weiterentwicklung der Freidenkerei versteht. Er will der wachsenden Zahl der Konfessionslosen Stimme und weltanschauliche Heimat bieten, erklärt Joachim Kahl, der den Verband 1993 in Hannover mit gegründet hat:
"Die Freidenkerei ist nicht tot, aber sie wird zusehends obsolet, sie veraltet, sie bekommt einen sektiererischen Beigeschmack, was andererseits bedauerlich ist. Weil das Ideal des freien Denkens unverzichtbar ist, aber nicht genügt. Die Kirchen und die christlichen Religionen und jetzt natürlich der Islam bedürfen nach wie vor der fundamentalen Kritik. Und dem stellt sich auch der Humanistische Verband, ohne sich darin zu erschöpfen."
Säkularer Humanismus nennt Joachim Kahl seine Lebensphilosophie, die er unter dem Titel "Weltlicher Humanismus – Eine Philosophie für unsere Zeit" vor einigen Jahren als Buch veröffentlicht hat.
"Da ist für mich integriert der Begriff des Atheismus. Aber das ist nicht das Primäre. Das Primäre ist, dass es eine nichtreligiöse, menschenfreundliche Weltdeutung ist. Das ist eine Erweiterung, weil im Begriff des Humanismus diese anti-religöse Fixiertheit beseitigt ist und auch die menschlichen Probleme in allen ihren Tiefendimensionen, die nicht nur denkerischer Art sind, sondern auch emotionaler und spiritueller Art im Begriff aufgehoben sind."
Der Humanistische Verband versucht, wie 135 Jahre zuvor die Freidenker, für die hierzulande wachsende Zahl konfessionsloser Menschen eine weltanschauliche Orientierung zu geben. Ihr Weg führt über eine Art säkulare Diakonie. In Berlin und Umgebung hat der Humanistische Verband heute etwa 1.000 Mitarbeiter in Kindertagesstätten, Beratungsstellen oder Hospizen. Und sie haben für Berlin und Brandenburg erreicht, dass das Fach Lebenskunde dem Religionsunterricht gleichgestellt ist. Aber bekannt sind die Humanisten vor allem durch ihr Angebot der Jugendfeiern.
'Wir wollen die Privilegien der Kirchen auch für uns'
Wie die Freidenker sind auch Humanisten gegen jede Nähe von Staat und Kirche, erklärt Andreas Fincke:
"Religionsunterricht, der staatliche Einzug von Kirchensteuer, theologische Fakultäten, christliche Seelsorge der Bundeswehr - der Humanistische Verband sagt: Wir wollen das abschaffen, aber auf dem Weg dorthin fordern wir alle diese Privilegien auch für uns ein. Und wir beziehen uns dabei auf Artikel 4 des Grundgesetzes, was zwischen Religion und Weltanschauung nicht unterscheidet. Also er lässt sich auch ein Stück refinanzieren von der öffentlichen Hand und macht damit etwas, was klassische Freidenker abgelehnt hätten."
Doch brauchen Konfessionslose heute überhaupt ein Dach über dem Kopf?
"Es gibt Leute, die brauchen das und es gibt welche, die es nicht brauchen, die sagen, ich lege mir meine eigene Weltanschauung zurecht. Aber es gibt auch begreiflicher Weise Menschen, die durch die Gegenwart überfordert sind und irritiert sind und geistig-weltanschaulich, auch spirituell Anregungen brauchen. Und dem stellt sich der Humanistische Verband gerne zur Verfügung."
"Schwäche als Ausdruck der Belanglosigkeit"
Mit einem Leitbild, das die Freidenker mit anderen Worten, aber inhaltlich ähnlich, auch schon vor 135 Jahren formuliert haben. Der Deutsche Freidenkerverband hat kaum noch Mitglieder und findet kaum Gehör. Der Humanistische Verband wächst vor allem als Dienstleister. Fast scheint es so, als krankten die alten und neuen Freidenker heute an der Freiheit selbst. Vielleicht fehlt der Gegner wie einst die starken Kirchen, an denen sich der freidenkerische oder humanistische Geist schärfen könnte. Insofern wünscht sich der Theologe Andreas Fincke:
"Also in gewisser Weise wäre es für die Kirchen fast erfreulicher, wenn die Freidenker frischer, frecher und potenter wären, dann würde das auch zeigen, dass man sich mehr an religiösen und spirituellen Fragen reibt. Die Schwäche dieser Gruppen ist ein Ausdruck einer weitgehenden Belanglosigkeit und das ist aus kirchlicher Sicht die besorgniserregende Botschaft des Ganzen. Sie wenden sich zu Hunderttausenden jedes Jahr gelangweilt ab. Sie treten in aller Stille aus, sie schmeißen nicht noch mal die Tür zu, sondern sie gehen einfach."