"Ich bin Micha von 'Alles Jute', ich habe während der Flut geholfen, ich habe Sandsäcke geschleppt, Wohnungen ausgeräumt, Essen hin und her transportiert. Wenn man so Sandsäcke stapelt, bis zu 10 Stunden am Tag, da hat man viel Zeit, um nachzudenken. Da kommt man auf so eine Idee wie 'Alles Jute Dresden'."
"Wir machen aus Jutesäcken Hand- und Tragetaschen, säubern die, reinigen die, nähen ein Innenfutter, machen Gurte dran, Logo drauf und dann werden die verkauft."
Ben und Micha, sie stehen zwischen Zuschneidetisch und Nähstraße. Im Louisenähkombinat, einem Laden mitten in der Dresdner Neustadt, der ist Nähstube und Kreativraum in einem. Seit Freitag läuft die Produktion.
"Das ist der typische THW-Sandsack, die Maße: 60x30."
Im noch ungewaschenen Zustand, betont Micha. Und wichtig:
"… ohne Aufdruck, ohne alles."
Von Hand und Waschmaschine gewaschen und von Sand befreit. Material, 100 Prozent Jute, ein grobes, widerspenstiges Material.
Mit den Haushaltsnähmaschinen kommen wir regelmäßig an unsere Grenzen, gerade wenn es an die Nähte geht, der Sack hat selber eine Naht und das ist ziemlich schwierig, die zu durchbrechen.
Vor zwei Wochen noch ging er von Hand zu Hand, mühevoll mit Sand gefüllt und im Reißverschlussverfahren auf den Damm gebracht: der Jutesack, der kleine Helfer gegen die große Flut. Micha kennt sich damit aus. Und: mit allerlei Stoffresten.
"Das war definitiv mal ein Betttuch."
Blauweißes Karo liegt auf dem Stapel obenauf, darunter bunte Kreise auf schwarzem Grund und hellblaue Streublümchen, das sind Baumwollstoffe fürs Innenfutter
"Das sind Stoffspenden, dadurch ergeben sich unterschiedliche Muster und jedes wird mehr oder weniger zu einem Unikat."
Einzigartige Jutebeutel, für eine einzigartige Aktion. Die Gruppe von "Alles Jute Dresden" ist in kaum einer Woche auf sieben Leute und unzählige Helfer angewachsen. Andy ist der Mann fürs Design und die Prototypen. Doreen näht, wann immer sie kann. Ben gelingt sie nicht so, die saubere Naht.
"Gerade Naht, fünfte Klasse Werken, Bleifluss, sonst wurde das gar nix."
Dafür kümmert er sich um den Informationsfluss:
"Wir haben eine Facebook-Seite aufgebaut, die kam innerhalb von wenigen Stunden auf 300 Leute und jetzt sind wir bei 2000 – Stand heute" (Dienstag, die Red.). "Da gibt’s auch viele Anfragen und Hilfsangebote an uns, braucht ihr Sandsäcke, braucht ihr Gurte, braucht ihr Näherinnen und Näher, das kommt jetzt alles so zustande."
Gerade hängt Christina vom LouisenNähkombinat eine Jutetasche mit rosa Mustermix ins große Schaufenster.
"Heute sind schon wieder fünf verkauft worden, die sind gerade frisch produziert, am Werk. Wir machen gerade nur Werkverkauf, weil so viele Taschen wie wir produzieren, uns gleich aus den Händen gerissen werden."
"… und kann ich die gleich zurücklegen lassen und für meine Eltern kaufen. Geht das?"
Spendenbeitrag: 8,76 Euro.
"Ja, das sind 8,76 Euro, weil der Elbestand im Juni 8 Meter 76 war, gern auch mehr, für die, die mehr geben wollen, die meisten geben einen Zehner oder 20 Euro für die Tasche, ist zwar noch unter Wert, aber irgendwo muss man ja einen Preis ansetzen und deshalb haben wir es auch limitiert auf 876 Taschen, die Zahl zieht sich jetzt überall durch."
876 Dresdner Sandsäcke zu Kunstbeuteln – das ist der kleine Triumph gegen das Hochwasser und ein großes Symbol für die Solidarität in Flutzeiten, sagt Christina.
"Das geht ja sonst sehr unter im Alltag und das ist großartig zu sehen, dass der Nachbar, mit dem man sonst nie was zu tun hatte, dass der so ein hilfsbereiter Mensch ist. So was zu erleben das ist schon toll."
"Wir machen aus Jutesäcken Hand- und Tragetaschen, säubern die, reinigen die, nähen ein Innenfutter, machen Gurte dran, Logo drauf und dann werden die verkauft."
Ben und Micha, sie stehen zwischen Zuschneidetisch und Nähstraße. Im Louisenähkombinat, einem Laden mitten in der Dresdner Neustadt, der ist Nähstube und Kreativraum in einem. Seit Freitag läuft die Produktion.
"Das ist der typische THW-Sandsack, die Maße: 60x30."
Im noch ungewaschenen Zustand, betont Micha. Und wichtig:
"… ohne Aufdruck, ohne alles."
Von Hand und Waschmaschine gewaschen und von Sand befreit. Material, 100 Prozent Jute, ein grobes, widerspenstiges Material.
Mit den Haushaltsnähmaschinen kommen wir regelmäßig an unsere Grenzen, gerade wenn es an die Nähte geht, der Sack hat selber eine Naht und das ist ziemlich schwierig, die zu durchbrechen.
Vor zwei Wochen noch ging er von Hand zu Hand, mühevoll mit Sand gefüllt und im Reißverschlussverfahren auf den Damm gebracht: der Jutesack, der kleine Helfer gegen die große Flut. Micha kennt sich damit aus. Und: mit allerlei Stoffresten.
"Das war definitiv mal ein Betttuch."
Blauweißes Karo liegt auf dem Stapel obenauf, darunter bunte Kreise auf schwarzem Grund und hellblaue Streublümchen, das sind Baumwollstoffe fürs Innenfutter
"Das sind Stoffspenden, dadurch ergeben sich unterschiedliche Muster und jedes wird mehr oder weniger zu einem Unikat."
Einzigartige Jutebeutel, für eine einzigartige Aktion. Die Gruppe von "Alles Jute Dresden" ist in kaum einer Woche auf sieben Leute und unzählige Helfer angewachsen. Andy ist der Mann fürs Design und die Prototypen. Doreen näht, wann immer sie kann. Ben gelingt sie nicht so, die saubere Naht.
"Gerade Naht, fünfte Klasse Werken, Bleifluss, sonst wurde das gar nix."
Dafür kümmert er sich um den Informationsfluss:
"Wir haben eine Facebook-Seite aufgebaut, die kam innerhalb von wenigen Stunden auf 300 Leute und jetzt sind wir bei 2000 – Stand heute" (Dienstag, die Red.). "Da gibt’s auch viele Anfragen und Hilfsangebote an uns, braucht ihr Sandsäcke, braucht ihr Gurte, braucht ihr Näherinnen und Näher, das kommt jetzt alles so zustande."
Gerade hängt Christina vom LouisenNähkombinat eine Jutetasche mit rosa Mustermix ins große Schaufenster.
"Heute sind schon wieder fünf verkauft worden, die sind gerade frisch produziert, am Werk. Wir machen gerade nur Werkverkauf, weil so viele Taschen wie wir produzieren, uns gleich aus den Händen gerissen werden."
"… und kann ich die gleich zurücklegen lassen und für meine Eltern kaufen. Geht das?"
Spendenbeitrag: 8,76 Euro.
"Ja, das sind 8,76 Euro, weil der Elbestand im Juni 8 Meter 76 war, gern auch mehr, für die, die mehr geben wollen, die meisten geben einen Zehner oder 20 Euro für die Tasche, ist zwar noch unter Wert, aber irgendwo muss man ja einen Preis ansetzen und deshalb haben wir es auch limitiert auf 876 Taschen, die Zahl zieht sich jetzt überall durch."
876 Dresdner Sandsäcke zu Kunstbeuteln – das ist der kleine Triumph gegen das Hochwasser und ein großes Symbol für die Solidarität in Flutzeiten, sagt Christina.
"Das geht ja sonst sehr unter im Alltag und das ist großartig zu sehen, dass der Nachbar, mit dem man sonst nie was zu tun hatte, dass der so ein hilfsbereiter Mensch ist. So was zu erleben das ist schon toll."