Ukraine-Krieg
Selenskyj in Brüssel angekommen - Abstimmung mit europäischen Partnern

Der ukrainische Präsident Selenskyj ist in Brüssel angekommen. Dort nahm er an einem virtuellen Treffen mit europäischen Staats- und Regierungschefs teil. Morgen wollen ihn zahlreiche Spitzenpolitiker aus Europa zu seinem Treffen mit US-Präsident Trump in Washington begleiten.

    Der ukrainische Präsident Selenskyj und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen stehen vor einem blauen Hintergrund mit einer europäischen Flagge.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj nimmt in Brüssel an Beratungen mit seinen europäischen Unterstützern teil. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Uncredited)
    Unter anderem EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen erklärte, sie werde Selenskyj nach Washington begleiten. Auch Bundeskanzler Merz wird in die US-Hauptstadt fliegen. Die Reise diene dem "Informationsaustausch" mit Trump nach dessen Gipfel mit Kremlchef Putin in Alaska, teilte Regierungssprecher Kornelius in Berlin mit. Themen der Gespräche seien unter anderem "Sicherheitsgarantien, territoriale Fragen und die fortdauernde Unterstützung der Ukraine in der Abwehr der russischen Aggression". Auch der französische Präsident Macron teilte mit, dass er an der Begegnung Selenskyjs mit Trump teilnimmt. Ebenfalls dabei sind NATO-Generalsekretär Rutte sowie der britische Premierminister Starmer, Finnlands Präsident Stubb und Italiens Regierungschefin Meloni.
    Selenskyjs letztes Treffen mit Trump im Weißen Haus im Februar war vor laufenden Kameras eskaliert – Trump machte dem ukrainischen Präsidenten Vorwürfe. In der Folge setzten die USA ihre für die Ukraine enorm wichtigen Militärhilfen vorübergehend aus. Eine Wiederholung solcher Szenen soll mit vereinten Kräften vermieden werden, wie die Deutsche Presse-Agentur schreibt.

    Wadephul: Deutschland bewusst in Führungsrolle

    Die kurzfristige Reise von Kanzler Merz nach Washington zeigt nach Ansicht von Außenminister Wadephul, wie ernst die Bundesregierung die Bemühungen für eine Friedenslösung nehme. "Deutschland geht hier bewusst in eine Führungsrolle hinein", sagt der CDU-Politiker vor dem Abflug zu einer Asien-Reise nach Japan und Indonesien. "Wir wissen, dass wir in entscheidenden Tagen von Verhandlungen sind und werden unser gesamtes außenpolitisches Gewicht dafür zur Verfügung stellen, dass es eine gute Woche für die Ukraine wird", betonte Wadephul.

    Europäische Initiative

    Nach der amerikanisch-russischen Zusammenkunft in Alaska erörtern die europäischen Unterstützer Kiews weitere Schritte hin zu einem Frieden in der Ukraine. Bundeskanzler Merz, Frankreichs Präsident Macron und der britische Premierminister Starmer organisierten das virtuelle Treffen der sogenannten "Koalition der Willigen". In der Videokonferenz geht es auch darum, nach dem Treffen Trumps mit Russlands Präsidenten Putin politisch einseitige Entscheidungen zulasten Kiews zu verhindern. Der Verlauf des Gipfels in Anchorage hatte unter den Ukraine-Unterstützern Besorgnis ausgelöst. So rückte Trump von seiner Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand ab. Auch von Strafzöllen und Sanktionen war nicht mehr die Rede, obwohl der US-Präsident noch kurz vor dem Treffen damit gedroht hatte.

    Putin informiert Lukaschenko über Alaska-Gipfel

    Russlands Staatschef Putin und sein belarussischer Kollege Lukaschenko haben telefonisch über den Alaska-Gipfel beraten. Putin habe über sein Treffen mit US-Präsident Trump informiert und mit Lukaschenko über die Lage in der Region gesprochen, teilt der Pressedienst des belarussischen Staatschefs mit.
    Diese Nachricht wurde am 17.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.