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Vor 200 Jahren wurde Theodor Brorsen geboren
Der Astronom aus Nordschleswig

Die Entdeckung eines auffälligen Kometen bewahrt Astronomen davor, völlig vergessen zu werden. So ergeht es auch Theodor Brorsen, der vor 200 Jahren in Nordborg auf der Insel Als zur Welt kam.

Von Dirk Lorenzen |
Zeitgenössische Darstellung des großen Kometen von 1843
Zeitgenössische Darstellung des großen Kometen von 1843 (Chambers)
Auf Wunsch seiner Mutter hatte er zunächst in Kiel, Heidelberg und Berlin Jura studiert – doch dann folgte er seinem Interesse und wechselte zur Astronomie.
Theodor Brorsen arbeitete ab 1847, da war er 28 Jahre alt, an der Sternwarte in Altona. Einige Jahre später lehnte er einen Ruf an das berühmte Rundetårn-Observatorium in Kopenhagen ab und wurde Direktor der Privatsternwarte von Baron John Parish im böhmischen Senftenberg.
Die Erben rissen die Sternwarte ab
Doch nach dem Tod des Geldgebers rissen die Erben die Sternwarte ab. Zwölf Jahre später, 1870, kehrte Theodor Brorsen in seine mittlerweile preußisch verwaltete Geburtsstadt zurück.
Fünf Kometen hat Theodor Brorsen entdeckt: Einer kreiste in nicht einmal fünf Jahren um die Sonne und hat sich mittlerweile aufgelöst. Ein anderer, Brorsen-Metcalf, gehört mit gut 70 Jahren Umlaufzeit zur Familie des Kometen Halley.
Der Gegenschein des Zodiakallichts
Wissenschaftlich am bedeutendsten sind Brorsens Arbeiten über den Gegenschein des Zodiakallichts. Er erklärte, dass dieses matte Leuchten am Nachthimmel – genau gegenüber der Sonne – auf von interplanetarem Staub reflektiertes Sonnenlicht zurückgeht.
In 40 Jahren wird der Astronom, der 1895 gestorben ist, für kurze Zeit in Erinnerung gerufen: Dann zeigt sich am Himmel wieder der Komet Brorsen-Metcalf.