Freitag, 26. April 2024

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Vor 380 wurde James Gregory geboren
Cassegrain überflügelt Gregory

Als James Gregory vor 380 Jahren im schottischen Aberdeen das Licht der Welt erblickte, war das von holländischen Brillenmachern erfundene Linsenteleskop gerade einmal 30 Jahre alt. 25 Jahre später stellte James Gregory ein völlig neues Teleskop vor, das nicht mit Glaslinsen funktionierte, sondern mit Metallspiegeln.

Von Hermann-Michael Hahn | 17.11.2018
    Rein äußerlich und von der Seite betrachtet unterscheidet sich ein Gregory-Teleskop kaum von einem Refraktor
    Rein äußerlich und von der Seite betrachtet unterscheidet sich ein Gregory-Teleskop kaum von einem Refraktor (National Museums Scotland)
    Das Gregory-Teleskop umfasst zwei parabelförmig gewölbte Hohlspiegel, die in Kombination ein aufrechtes Bild des betrachteten Objekts liefern. Dabei wirft der größere Hauptspiegel das auftreffende Licht auf einen vorgelagerten, kleineren Sekundärspiegel, der es seinerseits durch eine zentrale Bohrung im Hauptspiegel am hinteren Ende nach außen leitet.
    Weitere fünf Jahre später, 1668, präsentierte Isaac Newton seine Variante des Spiegelteleskops. Hier wurde das vom Hauptspiegel reflektierte und gebündelte Licht durch einen kleinen Planspiegel seitlich aus dem Fernrohr ins Okular gelenkt. Ein solches Teleskop war einfacher zu bauen.
    James Gregory, der Erfinder des gleichnamigen Teleskops 
    James Gregory, der Erfinder des gleichnamigen Teleskops (University of Aberdeen)
    Doch es dauerte nicht lange, bis auch eine französische Teleskopvariante ins Rennen geschickt wurde – von Laurent Cassegrain, einem katholischen Priester aus Chartres. Ähnlich wie beim Gregory-Teleskop leitete Cassegrain den Strahlengang durch eine zentrale Bohrung des Hauptspiegels am hinteren Ende aus dem Tubus, benutzte dafür aber einen nach außen gewölbten Sekundärspiegel. Dadurch kam er mit einer geringeren Baulänge des Teleskops aus, was schließlich im 20. Jahrhundert den Siegeszug dieser Variante beflügelte.