Copernicus-Daten
Wärmster Juni in Westeuropa seit Beginn der Aufzeichnungen - Forscher: Zahl der Hitzetoten durch den Klimawandel verdreifacht

Der vergangene Monat war der wärmste Juni in Westeuropa seit Beginn der Aufzeichnungen. Das geht aus dem aktuellen Klimabericht des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus hervor.

    Ein Thermometer vor blauem Himmel zeigt knapp 40 Grad Celsius an.
    Heißester jemals in Westeuropa gemessener Juni (Symbolbild) (picture alliance / onw-images / Marius Bulling)
    Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 20,49 Grad Celsius lag der Juni 2,81 Grad über dem Mittelwert der Jahre 1991 bis 2020 und 0,06 Grad über dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2003. Westeuropa sei im Juni von einer außergewöhnlichen Hitzewelle getroffen worden, hieß es. Solche Extrem-Ereignisse würden in einer sich erwärmenden Welt häufiger, intensiver und gefährlicher. Weltweit war der Juni dieses Jahres den Copernicus-Daten zufolge der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.

    Forscher: Deutlich mehr Todesopfer durch Klimawandel

    Einer Studie zufolge starben während der jüngsten Hitzewelle Ende Juni in zwölf europäischen Großstädten 2.300 Menschen an den hohen Temperaturen. 1.500 davon wären demnach ohne den Menschen-gemachten Klimawandel noch am Leben, heißt es in den Schlussfolgerungen des Imperial College London und der London School für Tropenmedizin. Damit hat sich die Zahl der Hitzetoten durch den Klimawandel verdreifacht.
    Laut den Forschenden ist die Hitze in den Städten durch die Folgen der von der Menschheit verursachten CO2-Emissionen um bis zu 4 Grad heißer gewesen. Besonders gefährdet seien Personen mit Herzerkrankungen, Diabetes oder Atemwegsproblemen sowie ältere Menschen.
    Ben Clarke, Umweltwissenschaftler am Imperial College, sagte, Hitzewellen hinterließen "keine Schneise der Zerstörung" wie Großfeuer oder Stürme. Die deutsche Klimawissenschaftlerin Friederike Otto, ebenfalls vom Imperial College London, meinte, der Bau von Städten, die extremer Hitze standhalten können, und der Schutz der Ärmsten und Schwächsten seien absolut notwendig, um jedes Jahr Tausende von Menschenleben zu retten".
    Diese Nachricht wurde am 09.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.