
Der Union warf er eine beispiellose Schmutzkampagne vor. Der SPD-Parteivorsitzende Klingbeil rief CDU und CSU auf, Verantwortung auch bei strittigen Entscheidungen zu übernehmen. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Wiese, sagte, das eigentliche Problem sei, dass die Unionsführung die nötige Mehrheit in ihren Reihen nicht sicherstellen könne. Er nannte die Anschuldigungen gegen die Kandidatin seiner Partei haltlos und sprach von einer Hetzkampagne.
Grünen fordern Sondersitzung
Auch Grünen-Co-Fraktionschefin Dröge bezichtigte die Union, die Vorwürfe nur vorzuschieben. Hier werde versucht, mit Halbwahrheiten und Falschbehauptungen eine angesehene Juristin zu diskreditieren. Ähnlich äußerte sich die Fraktionsvorsitzende der Linken, Reichinnek.
Die Abstimmung im Bundestag war auf Drängen der Union kurzfristig vertagt worden. Zur Begründung führte sie Unklarheiten in Bezug auf die wissenschaftliche Arbeitsweise Brosius-Gersdorfs im Rahmen ihrer Doktorarbeit an. Kritik aus der Union hatte es auch an der liberalen Haltung der Juristin zu Abtreibungen gegeben. Die Grünen verlangten eine Sondersitzung des Bundestages in der kommenden Woche, um die Wahl noch vor der Sommerpause durchzuführen.
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Abgesagte Richterwahl - Lindh (SPD) zeigt wenig Verständnis für Verhalten der Union (Audio, Informationen am Mittag)
Diese Nachricht wurde am 11.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.