Die Menschen auf der indonesischen Insel Java haben eine große Sorge: den Wassermangel. Wissenschaftler der Universität Karlsruhe arbeiten an einem weltweit einmaligen Projekt. Ihr Ziel: genug Wasser zur Verfügung zu stellen, um während der Trockenzeit 80.000 Menschen zu versorgen. Im Distrikt Gunung Kidul versickert jeglicher Niederschlag blitzschnell im Karstgestein in den dortigen Höhlen.
"Das war auch relativ abenteuerlich, muss man sagen. Da unten gibt es ja allerlei Viechereien - von Königskobras über Skorpione und alles mögliche Krabbelgetier. Das war also zum Teil schon eine recht abenteuerliche Sache. Und dann hat man eine Stelle gefunden, die einfach von der Geologie her - wir hatten sehr kompakten, dichten Riffkalk, Tertiär-Riffkalk hier in diesem Bereich - haben wir also eine Stelle gefunden, das passt, hier können wir versuchen, diese Anlage zu realisieren."
... sagt der Ingenieur Dr. Peter Oberle vom Karlsruher Institut für Wasser und Gewässerentwicklung.
Bürgermeister Widodo von Bohul, dem Ort in der Nähe, sorgt sich um die Jugendlichen seines Ortes. Wenn sie nur genug Wasser hätten, könnten sie aus den Städten zurückkehren. Der Boden auf dem Lande in der Yogyakarta Special Province ist fruchtbar genug. Im Verbund mit Wissenschaftlern aus Bau-, Geo-, Umweltwissenschaften und Geographie streben indonesische Regierungseinrichtungen ein innovatives Pilotprojekt an: die Realisierung eines riesigen Bewirtschaftungsspeichers, eines unterirdischen Stausees. Peter Oberle:
"In diesen Höhlen haben wir ein enormes Wasserkraftpotential, weil wir relativ hohe Basisabflüsse haben von ein bis zwei Kubikmeter pro Sekunde, auch während der Trockenzeit. Aber wir haben auch ein geodätisches Gefälle in diesen Höhlen, welches wir dann nutzbar machen können. Und die Idee war, einen unterirdischen Aufstau zu erzeugen, also so eine Höhle, einen Teil so einer Höhle mal einzustauen. Wir haben dann Untersuchungen gemacht und kamen darauf, dass eine Höhe von zehn bis fünfzehn Metern machbar sein sollte. Vielleicht schaffen wir mehr, vielleicht auch nur weniger - was natürlich bitter wäre, nachdem wir hier so intensiv an diesem Projekt arbeiten zusammen mit den indonesischen Partnern."
Eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des BMBF kam zu dem Ergebnis: Die Höhle "Gua Bribin" ist besonders geeignet. Sie hat ein Speichervolumen von fast einer halben Million Kubikmetern Wasser. Das Wasserangebot ist beträchtlich - auch während der Trockenzeit -, nämlich mehr als zweitausend Liter pro Sekunde. Momentan liegt die Wasserversorgung bei zehn Litern pro Kopf, achtzig Liter sind das Ziel. Aber erst muss das Wasser Hunderte Meter an die Erdoberfläche befördert werden. Dazu nutzen die Karlsruher Ingenieure robuste, ausgeklügelte Mechanik. Peter Oberle:
"Wir verwenden als Pumpe im Turbinenbetrieb eine handelsübliche Spiralkreiselpumpe und koppeln die an eine wiederum handelsübliche Pumpe, die auch im Pumpenbetrieb läuft, eine neunstufige Kreiselpumpe. Die koppeln wir über ein Getriebe, weil wir einfach für den optimalen Betriebspunkt unterschiedliche Drehzahlen haben; deswegen brauchen wir das Getriebe. Am liebsten hätten wir die Wellen direkt gekoppelt, um diesen Wirkungsgradverlust des Getriebes im Prinzip nicht zu haben. Was uns wichtig war, dass wir jetzt nicht über den Umweg Elektrizität gehen, weil wir hier erstens mal höhere Kosten hätten, Investitionskosten mit einem Generator und dazu auch eine höhere Anfälligkeit hätten im Betrieb."
Aufregende, anstrengende und gefährliche Höhlendurchquerungen mit einem Wasserstand bis auf Brusthöhe, das ist noch nicht einmal die schlimmste Sorge der deutschen Ingenieure. Oberle:
"Die größte Unwägbarkeit in diesem Projekt ist sicherlich die Porosität des Karstfelsens, dass die Möglichkeit natürlich besteht, dass wir diese Einstauhöhe von fünfzehn Metern gar nicht erreichen, weil das Wasser vorher über Klüfte und Porositäten zu den Seiten wegfließt - vielleicht in ein anderes Karststockwerk, in ein tiefergelegenes Karststockwerk. Das ist sicherlich unsere größte Angst. Und worum wir uns natürlich zukünftig auch noch kümmern müssen ist, wie gelangt denn dann das Wasser von diesem Speicher eigentlich zur umliegenden Bevölkerung? Es geht ja darum, in einer sehr zerstreuten Hüttensiedlungsgegend die Menschen dann mit diesem Wasser zu versorgen. Und dazu muss natürlich ein Verteilungsnetz gebaut werden."
"Das war auch relativ abenteuerlich, muss man sagen. Da unten gibt es ja allerlei Viechereien - von Königskobras über Skorpione und alles mögliche Krabbelgetier. Das war also zum Teil schon eine recht abenteuerliche Sache. Und dann hat man eine Stelle gefunden, die einfach von der Geologie her - wir hatten sehr kompakten, dichten Riffkalk, Tertiär-Riffkalk hier in diesem Bereich - haben wir also eine Stelle gefunden, das passt, hier können wir versuchen, diese Anlage zu realisieren."
... sagt der Ingenieur Dr. Peter Oberle vom Karlsruher Institut für Wasser und Gewässerentwicklung.
Bürgermeister Widodo von Bohul, dem Ort in der Nähe, sorgt sich um die Jugendlichen seines Ortes. Wenn sie nur genug Wasser hätten, könnten sie aus den Städten zurückkehren. Der Boden auf dem Lande in der Yogyakarta Special Province ist fruchtbar genug. Im Verbund mit Wissenschaftlern aus Bau-, Geo-, Umweltwissenschaften und Geographie streben indonesische Regierungseinrichtungen ein innovatives Pilotprojekt an: die Realisierung eines riesigen Bewirtschaftungsspeichers, eines unterirdischen Stausees. Peter Oberle:
"In diesen Höhlen haben wir ein enormes Wasserkraftpotential, weil wir relativ hohe Basisabflüsse haben von ein bis zwei Kubikmeter pro Sekunde, auch während der Trockenzeit. Aber wir haben auch ein geodätisches Gefälle in diesen Höhlen, welches wir dann nutzbar machen können. Und die Idee war, einen unterirdischen Aufstau zu erzeugen, also so eine Höhle, einen Teil so einer Höhle mal einzustauen. Wir haben dann Untersuchungen gemacht und kamen darauf, dass eine Höhe von zehn bis fünfzehn Metern machbar sein sollte. Vielleicht schaffen wir mehr, vielleicht auch nur weniger - was natürlich bitter wäre, nachdem wir hier so intensiv an diesem Projekt arbeiten zusammen mit den indonesischen Partnern."
Eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des BMBF kam zu dem Ergebnis: Die Höhle "Gua Bribin" ist besonders geeignet. Sie hat ein Speichervolumen von fast einer halben Million Kubikmetern Wasser. Das Wasserangebot ist beträchtlich - auch während der Trockenzeit -, nämlich mehr als zweitausend Liter pro Sekunde. Momentan liegt die Wasserversorgung bei zehn Litern pro Kopf, achtzig Liter sind das Ziel. Aber erst muss das Wasser Hunderte Meter an die Erdoberfläche befördert werden. Dazu nutzen die Karlsruher Ingenieure robuste, ausgeklügelte Mechanik. Peter Oberle:
"Wir verwenden als Pumpe im Turbinenbetrieb eine handelsübliche Spiralkreiselpumpe und koppeln die an eine wiederum handelsübliche Pumpe, die auch im Pumpenbetrieb läuft, eine neunstufige Kreiselpumpe. Die koppeln wir über ein Getriebe, weil wir einfach für den optimalen Betriebspunkt unterschiedliche Drehzahlen haben; deswegen brauchen wir das Getriebe. Am liebsten hätten wir die Wellen direkt gekoppelt, um diesen Wirkungsgradverlust des Getriebes im Prinzip nicht zu haben. Was uns wichtig war, dass wir jetzt nicht über den Umweg Elektrizität gehen, weil wir hier erstens mal höhere Kosten hätten, Investitionskosten mit einem Generator und dazu auch eine höhere Anfälligkeit hätten im Betrieb."
Aufregende, anstrengende und gefährliche Höhlendurchquerungen mit einem Wasserstand bis auf Brusthöhe, das ist noch nicht einmal die schlimmste Sorge der deutschen Ingenieure. Oberle:
"Die größte Unwägbarkeit in diesem Projekt ist sicherlich die Porosität des Karstfelsens, dass die Möglichkeit natürlich besteht, dass wir diese Einstauhöhe von fünfzehn Metern gar nicht erreichen, weil das Wasser vorher über Klüfte und Porositäten zu den Seiten wegfließt - vielleicht in ein anderes Karststockwerk, in ein tiefergelegenes Karststockwerk. Das ist sicherlich unsere größte Angst. Und worum wir uns natürlich zukünftig auch noch kümmern müssen ist, wie gelangt denn dann das Wasser von diesem Speicher eigentlich zur umliegenden Bevölkerung? Es geht ja darum, in einer sehr zerstreuten Hüttensiedlungsgegend die Menschen dann mit diesem Wasser zu versorgen. Und dazu muss natürlich ein Verteilungsnetz gebaut werden."