Sonntag, 12. Mai 2024

Medizin
Weltgesundheitsorganisation erwartet auch 2024 weltweit viele Masernfälle

Die Zahl der bestätigten Masern-Infektionen weltweit dürfte nach Ansicht der WHO auch im laufenden Jahr hoch bleiben. Seit dem Ende der Corona-Schutzmaßnamen ist die Krankheit wieder auf dem Vormarsch. Größtes Problem sei nach wie vor eine nicht ausreichende Impfrate in der Bevölkerung.

28.04.2024
    Illustration: Ein kranker Mensch mit roten Flecken am Körper kämpft mit dem Masernvirus, Virusbälle schweben um ihn herum.
    Die WHO geht auch in diesem Jahr von zahlreichen Masernfällen aus (Symbolbild). (Getty Images / Denis Novikov)
    Die Weltgesundheitsorganisation hat auf einem Kongress in Barcelona neue Erhebungen zum aktuellen Infektionsgeschehen vorgestellt. Bis Anfang April des laufenden Jahres wurden demnach global rund 95.000 Masern-Fälle registriert. Die Daten legen nahe, dass es 2024 mindestens genau so viele bestätigte Masern-Infektionen geben könnte, wie im vergangenen Jahr. 2023 war die Zahl der Masern-Erkrankungen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich angestiegen - um rund 88 Prozent im Vergleich zu 2022. Ein Grund für den Anstieg dürfte das Ende vieler Corona-Schutzmaßnahmen sein.

    WHO-Region Europa besonders betroffen

    Von den im laufenden Jahr weltweit registrierten Fällen entfielen 45 Prozent auf die WHO-Region Europa. Die meisten Fälle pro Einwohner gab es dabei in Aserbaidschan, Kirgisistan und Kasachstan. Zur Region Europa zählt die WHO auch Staaten wie Israel und die Türkei sowie zentralasiatische Länder. Die höchste Masernrate weltweit hat Jemen. 
    In Deutschland wurden bis 21. April laut Robert Koch-Institut 162 Fälle gemeldet. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum nur 10 Fälle. Insgesamt gibt es in Deutschland aber noch weniger Masern-Fälle als vor Beginn der Corona-Pandemie.

    Impfen hilft

    Bei Masern wird eigentlich eine Ausrottung angestrebt. Es handelt sich laut RKI um eine der ansteckendsten Krankheiten beim Menschen überhaupt.
    Weltweit steigt derzeit laut WHO die Zahl der Ausbrüche aufgrund unzureichender Impfraten in der Bevölkerung. Es wird empfohlen, dass mindestens 95 Prozent der Bevölkerung zwei Impfdosen erhalten. Aktuell liegen die Raten global gesehen allerdings nur bei 83 Prozent für die erste Dosis, bei der zweiten Dosis sind es nur 74 Prozent.