Das könnte Stimmen kosten. Nicolas Sarkozy hält nichts von einer Amnestie für Park- und Verkehrssünder, wie sie seit Jahrzehnten bereits der frisch gewählte oder im Amt bestätigte Präsident seinen Auto fahrenden Mitbürgern stets gewährt.
Aber noch ist es ja nicht so weit: Zunächst muss der amtierende Innenminister sich offiziell zum Kandidaten der von ihm gelenkten Regierungspartei UMP küren lassen. Die Zeremonie ist für kommenden Sonntag anberaumt. Der außerordentliche Parteitag wird den einzigen Kandidaten Sarkozy nominieren, die Frage lautet nur, ob es eine harmonische oder eine dissonante Jubelorgie wird.
Immerhin haben Parlamentpräsident Jean Louis Debré und Premierminister de Villepin angekündigt, nicht für Sarkozy zu stimmen, aus Gram und Verärgerung oder wirklich weil, wie es heißt, der amtierende Präsident Jacques Chirac sich noch nicht geäußert hat, ob er nicht doch ein drittes Mal antritt. Es ist bekannt, dass Sarkozy alles andere als Jacques Chiracs Wunschkandidat ist.
Schließlich hatte Sarkozy dem Präsidentschaftsanwärter Chirac einst die Gefolgschaft verweigert und sich ins Lager Edouard Balladurs geschlagen. Rache ist süß, heißt es, und so laufen die Spekulationen auf Hochtouren, ob und wie Chirac sich an Sarkozy rächen könnte.
Tritt Verteidigungsministerin Michèle Alliot Marie nun als unabhängige Kandidatin an? Will Chirac es selbst noch einmal wissen? Da wäre er wohl schlecht beraten: Gerade einmal ein Fünftel aller Franzosen hielten das laut Umfrage für eine gute Idee. Kein Grund für Chirac, die Hände in den Schoss zu legen. Im Gegenteil: Er spielt den Weihnachtsmann, verspricht Geschenke wie drastische Körperschaftssteuersenkungen und Wohnungen für Obdachlose sowie ein Gesetz, in dem das Recht auf Wohnung verankert ist. Und beim Neujahrsempfang der für Sicherheit zuständigen Beamten im Krisendepartement Seine Saint Denis lobt er Sarkozy ausdrücklich:
"Dank der Initiative des Innenministers Nicolas Sarkozy bekämpfen wir Verbrechen und Gewalt mit großer Entschlossenheit."
Das klang ein wenig nach Rückendeckung. Die kam deutlich und unmissverständlich per Erklärung im Internet von Alain Juppé. Im Gegensatz zum amtierenden will der frühere Premierminister und amtierende Bürgermeister von Bordeaux am Sonntag für Sarkozy stimmen. Herr De Villepin betone den Unterschied, das sei sein Problem, erbost sich denn auch der konservative Abgeordnete Marc Philippe Daubresse:
"Wir wollen aber eine Maschine, die gewinnt, nicht eine, die verliert. Damit will ich sagen, dass man sein Lager eint, wenn man eine Präsidentschaftswahl gewinnen will."
So denken viele Abgeordnete der UMP. Entsprechend hoch soll es auf der Fraktionssitzung gestern Nachmittag hergegangen sein. Nur, wenn man geschlossen hinter Sarkozy auftrete, könne man die Königin der Meinungsumfragen, Ségolène Royal schlagen, so der Tenor der Mehrheit. Die Kandidatin der Sozialisten übt sich indes an der chinesischen Mauer in internationaler Diplomatie, erfindet zum Spott ihrer Gegner neue Wörter wie bravitude statt bravoure für Mut und liest den französischen Unternehmern die Leviten:
"Es ist wirklich typisch französisch zu denken, dass stets die anderen schuld sind, wenn man einen Markt verliert. Es wäre wirklich interessant herauszufinden, weshalb diese Märkte nicht erschlossen wurden. Da erwarte ich auch von französischen Firmen, dass sie sich Gedanken machen, wie das in Zukunft verhindert werden kann."
Sie selbst macht sich indes Gedanken, ob sie als gewählte Präsidentin Parksündern ihre Schulden erlassen sollte. Francois Bayrou, der liberale Kandidat der Mitte, hält nichts davon. Er warnte in seiner Neujahrsrede an die Presse erneut vor der Polarisierung links-rechts.
Ganz rechts wiederum verbreitet Jean Marie Le Pen Zuversicht. Er könne Royal in der Stichwahl schlagen, tönt der Mann, der in der Immigration die Ursache für die Wohnungsnot im Land sieht. Dass seine Erwartungen nicht ganz aus der Luft gegriffen sind, belegen die Umfragen: Da kommt Le Pen auf bis zu 17 Prozent. Das ist fast doppelt soviel wie vor fünf Jahren, als er in die Stichwahl gegen Chirac einzog.
Aber noch ist es ja nicht so weit: Zunächst muss der amtierende Innenminister sich offiziell zum Kandidaten der von ihm gelenkten Regierungspartei UMP küren lassen. Die Zeremonie ist für kommenden Sonntag anberaumt. Der außerordentliche Parteitag wird den einzigen Kandidaten Sarkozy nominieren, die Frage lautet nur, ob es eine harmonische oder eine dissonante Jubelorgie wird.
Immerhin haben Parlamentpräsident Jean Louis Debré und Premierminister de Villepin angekündigt, nicht für Sarkozy zu stimmen, aus Gram und Verärgerung oder wirklich weil, wie es heißt, der amtierende Präsident Jacques Chirac sich noch nicht geäußert hat, ob er nicht doch ein drittes Mal antritt. Es ist bekannt, dass Sarkozy alles andere als Jacques Chiracs Wunschkandidat ist.
Schließlich hatte Sarkozy dem Präsidentschaftsanwärter Chirac einst die Gefolgschaft verweigert und sich ins Lager Edouard Balladurs geschlagen. Rache ist süß, heißt es, und so laufen die Spekulationen auf Hochtouren, ob und wie Chirac sich an Sarkozy rächen könnte.
Tritt Verteidigungsministerin Michèle Alliot Marie nun als unabhängige Kandidatin an? Will Chirac es selbst noch einmal wissen? Da wäre er wohl schlecht beraten: Gerade einmal ein Fünftel aller Franzosen hielten das laut Umfrage für eine gute Idee. Kein Grund für Chirac, die Hände in den Schoss zu legen. Im Gegenteil: Er spielt den Weihnachtsmann, verspricht Geschenke wie drastische Körperschaftssteuersenkungen und Wohnungen für Obdachlose sowie ein Gesetz, in dem das Recht auf Wohnung verankert ist. Und beim Neujahrsempfang der für Sicherheit zuständigen Beamten im Krisendepartement Seine Saint Denis lobt er Sarkozy ausdrücklich:
"Dank der Initiative des Innenministers Nicolas Sarkozy bekämpfen wir Verbrechen und Gewalt mit großer Entschlossenheit."
Das klang ein wenig nach Rückendeckung. Die kam deutlich und unmissverständlich per Erklärung im Internet von Alain Juppé. Im Gegensatz zum amtierenden will der frühere Premierminister und amtierende Bürgermeister von Bordeaux am Sonntag für Sarkozy stimmen. Herr De Villepin betone den Unterschied, das sei sein Problem, erbost sich denn auch der konservative Abgeordnete Marc Philippe Daubresse:
"Wir wollen aber eine Maschine, die gewinnt, nicht eine, die verliert. Damit will ich sagen, dass man sein Lager eint, wenn man eine Präsidentschaftswahl gewinnen will."
So denken viele Abgeordnete der UMP. Entsprechend hoch soll es auf der Fraktionssitzung gestern Nachmittag hergegangen sein. Nur, wenn man geschlossen hinter Sarkozy auftrete, könne man die Königin der Meinungsumfragen, Ségolène Royal schlagen, so der Tenor der Mehrheit. Die Kandidatin der Sozialisten übt sich indes an der chinesischen Mauer in internationaler Diplomatie, erfindet zum Spott ihrer Gegner neue Wörter wie bravitude statt bravoure für Mut und liest den französischen Unternehmern die Leviten:
"Es ist wirklich typisch französisch zu denken, dass stets die anderen schuld sind, wenn man einen Markt verliert. Es wäre wirklich interessant herauszufinden, weshalb diese Märkte nicht erschlossen wurden. Da erwarte ich auch von französischen Firmen, dass sie sich Gedanken machen, wie das in Zukunft verhindert werden kann."
Sie selbst macht sich indes Gedanken, ob sie als gewählte Präsidentin Parksündern ihre Schulden erlassen sollte. Francois Bayrou, der liberale Kandidat der Mitte, hält nichts davon. Er warnte in seiner Neujahrsrede an die Presse erneut vor der Polarisierung links-rechts.
Ganz rechts wiederum verbreitet Jean Marie Le Pen Zuversicht. Er könne Royal in der Stichwahl schlagen, tönt der Mann, der in der Immigration die Ursache für die Wohnungsnot im Land sieht. Dass seine Erwartungen nicht ganz aus der Luft gegriffen sind, belegen die Umfragen: Da kommt Le Pen auf bis zu 17 Prozent. Das ist fast doppelt soviel wie vor fünf Jahren, als er in die Stichwahl gegen Chirac einzog.