Heinz-Günter Gronemeyer aus Bergisch Gladbach leidet seit 30 Jahren an Rheuma. Angefangen hat es ganz harmlos, sein Knie tat weh,…
"…dann nahm man erst mal an, dass es der Meniskus ist, dann wurde der Meniskus operiert, dann der Restmeniskus operiert, dann noch mal der Außenmeniskus und, und, und, und irgendwann hat man gesagt, dass kann doch gar nicht sein, das muss eben Rheuma sein."
Polyarthritis hieß die Diagnose, heute sprechen Mediziner von der rheumatoiden Arthritis, bei der gleich mehrere Gelenke von entzündlichen Prozessen betroffen sind.
"Dann fing das dann an in den Schultern zu schmerzen, auch andere Gelenke, die Füße, dann fingen die Hände an und so weiter, also das geht so der Reihe nach weiter."
Der Begriff "Rheuma" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "wandernder Schmerz" – eine Erfahrung, die viele Patienten machen. Mal tut dieses Gelenk weh, mal schmerzt jenes, dann wieder alle zusammen. Wenn die Handgelenke und Finger betroffen sind, gibt es zudem noch eine weitere Komplikation – sagt Jochen Gottstein, Chefarzt der Orthopädie und Rheumatologie im Eduardus-Krankenhaus Köln.
"Das Problem ist, dass sich die Gelenke mit der Zeit verändern. Die entzündliche Membran, also die Synovialis, wächst in das Gelenk hinein, zerstört als erstes die Kapsel beziehungsweise den Knorpel, unterminiert den Knorpel, und dann bricht das Gelenk ein. Und hier verändert sich das Gelenk häufig in der Form, dass es einen bestimmten Muskel gibt, im Normalfall, selbst wenn wir das gelenk nicht bewegen, haben wir eine bestimmte Spannung in der Muskulatur, und diese Spannung zeiht nun das Gelenk in eine bestimmte Richtung."
Hand und Unterarm nehmen eine leicht gebogene Bajonett-Stellung ein. Die Beugemuskeln sind stärker belastet als die Streckmuskeln, sodass die Hand gegenüber dem Arm nach innen zur Speiche gezogen wird. Mediziner sprechen von der Hand-Skoliose, einer Verbiegung der gesamt Achse der Hand gegenüber dem Arm. Diese Fehlstellung zieht aber auch die Finger in Mitleidenschaft, und zwar auch dann, wenn sie keine Entzündungen haben. Ein Teufelskreis! Aber man kann ihn durchbrechen, in dem das Handgelenk versteift wird.
" Bei der Handgelenksversteifung wird eine feste Verbindung zwischen der Speiche und der Handwurzel, gegebenenfalls noch der Mittelhand durchgeführt, und diese Versteifung kann auf unterschiedliche Art und Weise herbeigeführt werden. Entweder mit einer Platte oder mit einem Nagel, der dann über den Mittelhandknochen bis in die Speiche vorgetrieben wird, so dass sich das dann nicht mehr gegeneinander bewegen kann."
Durch diese Operation beruhigt sich das gesamte System, wobei aber klar ist: Die Hand kann im Handgelenk nicht mehr richtig bewegt werden. Dieser Nachteil führt an anderer Stelle aber zu deutlichen Verbesserungen.
" Es resultiert meistens eine Verbesserung der Umwendbewegung, also der Drehung der Hand, einerseits, andererseits eine Verbesserung der Bewegungsfähigkeit der Finger, und vor allen Dingen eine Steigerung der groben Kraft von der Hand, das heißt alleine durch das Fixieren des Handgelenks kann ich besser greifen, kann ich besser zugreifen und gegebenenfalls auch besser halten."
Eine Erfahrung, die Rheumapatient Heinz-Günter Gronemeyer auch bei sich gemacht hat.
"Die Operation gibt die Möglichkeit wieder die Hand zu benutzen, was vorher eigentlich kaum möglich ist, durch diese Versteifung passiert es dann, dass man wieder greifen kann, man kann zwar das Handgelenk nicht mehr bewegen, aber man hat dadurch wieder die Möglichkeit die Hand nahezu in vollem Umfang zu benutzen."
Das klingt alles sehr zuversichtlich, ist aber nicht so ohne weiteres umzusetzen. Zunächst einmal kommen die meisten Patienten zu spät zum Arzt. Eine Versteifung im Frühstadium des Handgelenkrheumas wäre aus medizinischer Sicht optimal. Allerdings – und hier liegt ein gravierendes psychologisches Problem – wird niemand sein Handgelenk versteifen lassen, wenn er kaum Beschwerden hat. Das ist verständlich. Trotzdem raten Rheumatologen in einigen Fällen zu einer solchen Operation. Dies setzt allerdings – sagt Chefarzt Jochen Gottstein – eine intensive Beratung des Patienten voraus.
" Ich denke, was hier ganz wichtig ist, ist, dass man sich Zeit für den Patienten nimmt, um ihm einerseits die Angst zu nehmen und ihn andererseits auch genügend aufklärt, dass er auch weiß, was mit ihm passiert, dass er nicht in eine Maschinerie hinein kommt, von der er nicht weiß, wo endet das Ganze dann. "
"…dann nahm man erst mal an, dass es der Meniskus ist, dann wurde der Meniskus operiert, dann der Restmeniskus operiert, dann noch mal der Außenmeniskus und, und, und, und irgendwann hat man gesagt, dass kann doch gar nicht sein, das muss eben Rheuma sein."
Polyarthritis hieß die Diagnose, heute sprechen Mediziner von der rheumatoiden Arthritis, bei der gleich mehrere Gelenke von entzündlichen Prozessen betroffen sind.
"Dann fing das dann an in den Schultern zu schmerzen, auch andere Gelenke, die Füße, dann fingen die Hände an und so weiter, also das geht so der Reihe nach weiter."
Der Begriff "Rheuma" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "wandernder Schmerz" – eine Erfahrung, die viele Patienten machen. Mal tut dieses Gelenk weh, mal schmerzt jenes, dann wieder alle zusammen. Wenn die Handgelenke und Finger betroffen sind, gibt es zudem noch eine weitere Komplikation – sagt Jochen Gottstein, Chefarzt der Orthopädie und Rheumatologie im Eduardus-Krankenhaus Köln.
"Das Problem ist, dass sich die Gelenke mit der Zeit verändern. Die entzündliche Membran, also die Synovialis, wächst in das Gelenk hinein, zerstört als erstes die Kapsel beziehungsweise den Knorpel, unterminiert den Knorpel, und dann bricht das Gelenk ein. Und hier verändert sich das Gelenk häufig in der Form, dass es einen bestimmten Muskel gibt, im Normalfall, selbst wenn wir das gelenk nicht bewegen, haben wir eine bestimmte Spannung in der Muskulatur, und diese Spannung zeiht nun das Gelenk in eine bestimmte Richtung."
Hand und Unterarm nehmen eine leicht gebogene Bajonett-Stellung ein. Die Beugemuskeln sind stärker belastet als die Streckmuskeln, sodass die Hand gegenüber dem Arm nach innen zur Speiche gezogen wird. Mediziner sprechen von der Hand-Skoliose, einer Verbiegung der gesamt Achse der Hand gegenüber dem Arm. Diese Fehlstellung zieht aber auch die Finger in Mitleidenschaft, und zwar auch dann, wenn sie keine Entzündungen haben. Ein Teufelskreis! Aber man kann ihn durchbrechen, in dem das Handgelenk versteift wird.
" Bei der Handgelenksversteifung wird eine feste Verbindung zwischen der Speiche und der Handwurzel, gegebenenfalls noch der Mittelhand durchgeführt, und diese Versteifung kann auf unterschiedliche Art und Weise herbeigeführt werden. Entweder mit einer Platte oder mit einem Nagel, der dann über den Mittelhandknochen bis in die Speiche vorgetrieben wird, so dass sich das dann nicht mehr gegeneinander bewegen kann."
Durch diese Operation beruhigt sich das gesamte System, wobei aber klar ist: Die Hand kann im Handgelenk nicht mehr richtig bewegt werden. Dieser Nachteil führt an anderer Stelle aber zu deutlichen Verbesserungen.
" Es resultiert meistens eine Verbesserung der Umwendbewegung, also der Drehung der Hand, einerseits, andererseits eine Verbesserung der Bewegungsfähigkeit der Finger, und vor allen Dingen eine Steigerung der groben Kraft von der Hand, das heißt alleine durch das Fixieren des Handgelenks kann ich besser greifen, kann ich besser zugreifen und gegebenenfalls auch besser halten."
Eine Erfahrung, die Rheumapatient Heinz-Günter Gronemeyer auch bei sich gemacht hat.
"Die Operation gibt die Möglichkeit wieder die Hand zu benutzen, was vorher eigentlich kaum möglich ist, durch diese Versteifung passiert es dann, dass man wieder greifen kann, man kann zwar das Handgelenk nicht mehr bewegen, aber man hat dadurch wieder die Möglichkeit die Hand nahezu in vollem Umfang zu benutzen."
Das klingt alles sehr zuversichtlich, ist aber nicht so ohne weiteres umzusetzen. Zunächst einmal kommen die meisten Patienten zu spät zum Arzt. Eine Versteifung im Frühstadium des Handgelenkrheumas wäre aus medizinischer Sicht optimal. Allerdings – und hier liegt ein gravierendes psychologisches Problem – wird niemand sein Handgelenk versteifen lassen, wenn er kaum Beschwerden hat. Das ist verständlich. Trotzdem raten Rheumatologen in einigen Fällen zu einer solchen Operation. Dies setzt allerdings – sagt Chefarzt Jochen Gottstein – eine intensive Beratung des Patienten voraus.
" Ich denke, was hier ganz wichtig ist, ist, dass man sich Zeit für den Patienten nimmt, um ihm einerseits die Angst zu nehmen und ihn andererseits auch genügend aufklärt, dass er auch weiß, was mit ihm passiert, dass er nicht in eine Maschinerie hinein kommt, von der er nicht weiß, wo endet das Ganze dann. "