Erneuerbare Energien
Windkraftausbau in Europa hinter Erwartungen - Deutschland vorn

Europa will bis 2030 seinen Energiebedarf fast zur Hälfte aus Erneuerbaren Energien decken. Der dafür notwendige Ausbau der Windkraft stockt europaweit jedoch. Immerhin: In diesem Bereich ist Deutschland Spitzenreiter.

    Ökologische Stromerzeugung mit Windrädern auf einer Wiese und unter blauem Himmel
    Europaweit liegt der Ausbau von Windenergie hinter den Erwartungen zurück. (IMAGO / imagebroker / IMAGO / imageBROKER / LUNAMARINA)
    In der Bundesrepublik sind im ersten Halbjahr 2025 so viele Windkraftanlagen gebaut worden wie in keinem anderen Land in Europa. Wie der Industrieverband WindEurope mitteilte, liegt Deutschland dank neu errichteter Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 2,2 Gigawatt deutlich an der Spitze, gefolgt von Spanien und dem Vereinigten Königreich mit jeweils weniger als einem Gigawatt Strom aus neuen Windkraftanlagen.
    Dem Verband zufolge bleibt der Ausbau der Windenergie europaweit hinter den Erwartungen zurück. Sei man bislang von neuen Windrädern in Europa mit einer Leistung von 22,5 Gigawatt im Gesamtjahr 2025 ausgegangen, habe man die Prognose mittlerweile auf 19 Gigawatt gesenkt. Gründe dafür seien etwa ein zu geringes Tempo bei der Elektrifizierung, Engpässe im Stromnetz sowie anhaltende Genehmigungsprobleme. Einschränkungen bei der Netz- und Hafenkapazität und der Verfügbarkeit von Schiffen behinderten zudem den Ausbau der Offshore-Windenergie.
    Wenn die Länder der EU bis 2030 wie geplant 42,5 Prozent ihres Energiebedarfs durch Erneuerbare Energien decken wollten, müssten dafür laut WindEurope 425 Gigawatt Windkraftkapazität installiert sein. Nach jetzigem Stand werden es dann aber nur 344 Gigawatt sein. Deshalb fordert der Verband die Regierungen auf, der Elektrifizierung der Industrie, dem Ausbau und der Modernisierung der Stromnetze sowie Investitionen in die Hafeninfrastruktur und der vollständigen Umsetzung der neuen Genehmigungsvorschriften der EU Vorrang einzuräumen.
    Diese Nachricht wurde am 03.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.