Der Schnee glitzert, von oben scheint die Sonne und die Pisten sind perfekt präpariert: Skifahrer-Paradies. Nicht ganz so paradiesisch ist die Lage für die Ski-Industrie. Seit Jahren haben sie mit sinkenden Verkaufszahlen zu kämpfen, sagt Siegfried Paßreiter vom Bund der Deutschen Sportartikel-Industrie – kurz BSI.
"Die jungen Leute fahren nicht so viel Ski, es wird an den Schulen weniger Skikurse und Freizeiten angeboten. Der andere Grund ist, dass der Skisport immer teurer geworden ist und einige diese Sportart auch aufgegeben haben."
Heute kaufen die Deutschen knapp 300.000 Paar Ski im Jahr. Vor fünfzehn Jahren waren es noch mehr als doppelt so viele. Immer mehr leihen sich ihre Ausrüstung. Insgesamt steht und fällt das Geschäft mit dem Wetter, erklärt Andreas König vom Deutschen Skiverband:
"Kein Schnee, kein Skibetrieb - kein Skibetrieb, ganz ganz schwer für den Skiverkauf. Der diesjährige Winter hat sich am letzten Wochenende gut angekündigt. Man kann in einigen Skigebieten sogar schon fahren, die Münchner Hausberge laden schon dazu ein. Und ich hoffe, dass es weiter so geht."
Kleiner Wermutstropfen: Die Lifte sind diesen Winter wieder mal teurer geworden, um zwei bis fünf Prozent. Erwachsene zahlen für die Tageskarte in den bayerischen Alpen oder im Schwarzwald zwischen 30 und 40 Euro.
Viele Wintersportler leihen ihre Ski
"Klar, Energiekosten sind gestiegen, Pistenpräparation, Diesel, Sprit ist teurer geworden. Und somit ist es auch ganz klar berechtigt, dass auch die Liftkarte ein bisschen teurer wird. Damit müssen wir einfach leben."
Der Skisport ist ein Saisongeschäft - Deutschland darin der viertwichtigste Markt nach den USA, Frankreich und Österreich. Doch der einzige Hersteller, der noch hierzulande produziert, ist die Firma Völkl. Sie beschäftigt im niederbayerischen Straubing mehr als 400 Mitarbeiter, die versuchen, so kurzfristig wie möglich auf die Nachfrage zu reagieren, sagt Völkl-Chef Christoph Bronder:
"Wir müssen entsprechend sehr flexibel mit unseren Stammmitarbeitern arbeiten, die bis zu über 200 Stunden sich ansparen können und die dann entsprechend wieder in einer Niedrigphase abfeiern können. Oder wir arbeiten mit temporären Kräften, die in unseren Produktionsprozess dann integriert werden."
Quasi jede Schneeflocke kurbelt also den Umsatz an. Der liegt dem BSI zufolge – was den Ski-Verkauf in Deutschland angeht - zwischen 300 und 400 Millionen Euro. Genauere Zahlen lassen sich die Unternehmen nicht entlocken. Diesen Winter hoffen sie allerdings auf ein Plus, sagt BSI-Mann Paßreiter, und setzen dabei auf die Olympischen Winterspiele:
"Wenn Sotchi da für die deutschen Aktiven erfolgreich ist, dann denke ich, dass man da bis Ende März sicherlich gute Zahlen schreiben kann."