Erneuerbare Energien
Wirtschaftsministerin Reiche will Subventionen für Energiewende kürzen

Bundeswirtschaftsministerin Reiche hat Änderungen beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorgeschlagen. In einem Bericht stellte die CDU-Politikerin zehn Maßnahmen für eine "kostengünstigere Energieversorgung" vor. Bestehende Förderungen müssten auf den Prüfstand, Subventionen systematisch reduziert werden.

     Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie
    Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie (Kay Nietfeld / dpa / Kay Nietfeld)
    Reiche schlug unter anderem vor, die fixe Einspeisevergütung für neue Solaranlagen abzuschaffen. Auch den Ausbau von Windanlagen auf See will Reiche offenbar drosseln. Sie sagte bei der Vorstellung eines sogenannten Monitoringberichts mit dem Titel "Energiewende. Effizient. Machen": "Durch die Optimierung des Offshore-Ausbaus können Netzanbindungsleitungen eingespart und die Kosten um bis zu 40 Milliarden Euro reduziert werden".
    Generell solle sich der Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen stärker daran orientieren, ob und wo die Anlagen gebraucht werden. Dadurch könnten Überkapazitäten vermieden und Strompreise gesenkt werden.

    Wasserstoff als wichtiger Aspekt

    Eine wichtige Rolle bei der Festlegung auf effizienteste Energieformen soll dabei der europäische Emissionshandel spielen. Als wesentlicher Aspekt zum Erreichen der Treibhausneutralität wird beispielsweise die Wasserstoffnutzung im Industrie- und Energiesektor genannt. Derzeit wird weltweit der überwiegende Teil des Wasserstoffs noch aus Erdgas gewonnen, wie das Ministerium selbst auf seiner Homepage schreibt. Es gibt aber auch "grünen Wasserstoff", der aus erneuerbarem Strom gewonnen wird.
    Die CDU-Politikerin hält ihrem Ministerium zufolge daran fest, dass bis 2030 insgesamt 80 Prozent des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien stammen sollen. Bislang sei die Bezahlbarkeit allerdings nicht ausreichend berücksichtigt worden. Zudem wurden "Überkapazitäten" genannt: Solar- oder Windanlagen lieferten heute schon oft mehr Strom als gebraucht werde, in wind- und sonnenarmen Zeiten aber zu wenig. Die Versorgungslücke könne dann "nur durch fossile Erzeuger oder Importe geschlossen werden". Deutschland brauche deshalb Speicher, Batterien, Biomasse, Wasserkraft und Gaskraftwerke.

    Warnungen von SPD und Grünen

    Die Pläne von Reiche dürften in der schwarz-roten Regierung nicht unumstritten sein. Umwelt- und Klimaminister Schneider von der SPD hatte zuletzt davor gewarnt, beim Ökostrom auf die Bremse zu treten. Der Ausbau etwa von Solar- und Windenergie wird jährlich mit einem zweistelligen Milliardenbetrag aus dem Bundeshaushalt bezuschusst. Für 2025 sind dafür rund 16 Milliarden Euro vorgesehen.
    Auch die Grünen sehen mögliche Rückschritte. Der Energiepolitiker Kellner betonte, in der Branche herrsche bereits große Verunsicherung.
    Diese Nachricht wurde am 15.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.