WM 2014
Wiedersehen für Löw und Klinsmann in der Vorrunde

Zum Auftakt spielt die DFB-Elf am 16. Juni gegen Portugal. Fünf Tage später, am 21. Juni, geht wie es bei der WM 2010 gegen Ghana, und zum Abschluss der Gruppenphase trifft die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw am 26. Juni auf einen alten Bekannten: Jürgen Klinsmann, der seit 2011 die USA trainiert.
Angstgegner Italien, Frankreich und die Niederlande werden das deutsche Team zunächst nicht bei der zweiten WM am Zuckerhut fordern. Es könnte sogar sein, dass die Italiener, in einer Gruppe mit Uruguay, England und Costa Rica, genauso wenig im Achtelfinale dabei sind wie die Niederländer, die sich zunächst mit Titelverteidiger Spanien, Chile und Australien messen müssen.

Aber auch die deutschen Gegner sind nicht ohne. Los geht es wie schon bei der Europameisterschaft 2012 gegen die Portugiesen. Die natürlich von der Tagesform ihres Superstars Cristiano Ronaldo abhängig sind. Dem haben sie übrigens schon zu Lebzeiten ein Museum in seiner Geburtsstadt Funchal auf Madeira gebaut. Da gibt es dann so interessante Exponate wie getragene, aber sicherlich gewaschene Trikots, seine ausrangierten Fußballschuhe und auch von ihm getretene Bälle zu sehen. Vielleicht befindet sich in einer der Vitrinen ja auch eine Tube des besonderen Gels, mit dem der Exzentriker immer so hübsch seine Haare frisiert.
Jedenfalls ist dieser Kontrahent vor allem Ronaldo. Die entscheidenden Play-Off-Spiele gegen Schweden hat er ja mit vier Treffern quasi im Alleingang entschieden. Der Rest fällt ab, auch wenn Portugal natürlich mit den Abwehrspielern Fabio Coentrao und Pepe von Real Madrid sowie Ronaldos Sturmkollegen Nani von Manchester United weitere Weltklassespieler hat.

Mein Tipp: Ein knapper deutscher Sieg wie zum EM-Start im letzten Jahr oder auch nur ein Unentschieden.

Auch im zweiten Spiel heißt es womöglich: Wiedersehen macht Freude. Denn wie bereits vor vier Jahren in Südafrika muss der selbst ernannte Titelfavorit gegen Ghana bestehen. 2010 bedeutete ein 1:0 gegen die Westafrikaner im letzten Vorrundenspiel das Weiterkommen ins Achtelfinale. Aber es war knapp. Erst nach einem herrlichen Tor von Mesut Özil löste sich die Anspannung und Verkrampfung .

Das heißt, die Black Stars haben noch eine Revanche offen. Und die werden sie höchstwahrscheinlich mit Kevin Prince Boateng anpacken. Der Schalker gab erst in der Schlussphase der WM-Qualifikation sein Comeback im Nationaltrikot und freut sich riesig auf ein weiteres Duell mit seinem Bruder Jerome Boateng vom FC Bayern München. "Bruder, es ist wieder soweit. So schön ist das Leben" twitterte der Prinz. Bei der letzten WM scheiterten die Ghanaer im Viertelfinale unglücklich am späteren Vierten Uruguay.

Mein Tipp: Auch diese Partie wird richtig schwer – von Sieg bis Niederlage ist alles möglich.

Bleiben noch die US-Amerikaner. Auch diese Begegnung ist reizvoll, kommt es doch zum Treffen des früheren DFB-Teamchefs Jürgen Klinsmann mit seinem ehemaligen Assistenten Joachim Löw. Also jenes Erfolgsduo, das mit seiner Arbeit bei der Heim-WM 2006 die Grundlagen für die augenblicklich blendend dastehende Nationalmannschaft schuf.

Klinsmann gab sich kurz nach der Auslosung zurückhaltend, kündigte aber einen echten Kampf an.

Mein Tipp: Dieses Match gewinnt Deutschland klar, mit zwei Toren Unterschied.
Bundestrainer Löw reagierte gelassen und möchte nun, wo die Gegner feststehen, mit dem nächsten Schritt, der eigentlichen Vorbereitung auf die 20. Fußball-Weltmeisterschaft, beginnen. So ist zum Beispiel noch unklar, wo die deutsche Mannschaft ihr Quartier aufschlagen wird. In der engeren Wahl befinden sich Luxushotels im Spielort Salvador - dort geht es gegen Portugal - und in Sao Paulo.
Was sich der DFB-Tross definitiv nicht aussuchen kann, sind die klimatischen Bedingungen. Alle drei Gruppenspiele finden im heißen Norden statt. Dort, wo das Thermometer im Juni auf mindestens 30 Grad klettert, und das bei einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit. Sieht man einmal vom ersten Spielort Salvador de Bahia ab, der sich direkt an der Küste befindet.