
Freitagabend blickt die Fußballwelt gespannt nach Brasilien. Im paradiesischen Badeort Salvador da Bahia werden die Gruppengegner festgelegt. Und schon jetzt ist klar: Es wird die komplizierteste Auslosung der WM-Geschichte.
Die Kugeln mit den Namen der 32 Teams verteilen sich am Ende auf acht Gruppen mit jeweils vier Mannschaften. Neben Gastgeber Brasilien hatte der Fußball-Weltverband FIFA bereits im Oktober die damals sieben besten Mannschaften der Welt bestimmt. Spanien, Argentinien, Kolumbien, Belgien, Uruguay, die Schweiz und auch Deutschland ist entsprechend gesetzt als Gruppenkopf. Jeder Ländername wird in eine Kugel verpackt und landet in Topf 1.
Nicht gesetzt sind dagegen neun europäische Mannschaften. Darunter Weltklasseteams wie Italien, Frankreich oder die Niederlande. Und die FIFA stand jetzt vor der schwierigen Frage, welches Team nicht in den sogenannten "Europa"-Topf 4 kommt und somit Gefahr laufen kann, eine vermutlich schwere Gruppe zu erwischen.
Laut FIFA-Reglement hätte es Frankreich treffen müssen, doch der Weltverband entschied kurzerhand: Frankreich wandert zunächst in den Topf mit allen nicht-gesetzten europäischen Mannschaften. Quasi in einer Auslosung vor der eigentlichen WM-Auslosung soll nun ermittelt werden, welche Mannschaftskugel noch von Lostopf 4 in Lostopf 2 rollt.
Die komplizierteste Auslosung der WM-Geschichte
Die Ziehung vor der Ziehung, so soll es funktionieren. Vielleicht. Doch selbst Jerome Valcke, der Generalsekretär des Weltfußballverbandes, musste zugeben: "It´s not easy to understand at the first time" - Es ist nicht sofort zu verstehen. Schon protestieren die Niederländer gegen dieses ungewöhnliche Prozedere, sie befürchten eine Benachteiligung und verlangen vom Weltverband eine Erklärung für dieses neue Auslosungsverfahren.
Die DFB-Elf könnte beispielsweise auf das Oranje-Team treffen, dazu auf die Elfenbeinküste und Japan. Doch Bundestrainer Joachim Löw hat keine Vorlieben oder Sorgen, ihm sind die Gegner "egal". Fakt ist: Deutschland wird ein Gegner aus dem Topf 2 Afrika/Südamerika, ein Kontrahent aus dem Topf 3 Asien/Nord- und Mittelamerika sowie ein Europäer aus dem vierten Topf zugelost.
Die Fifa verhindert mit den Loskriterien, dass Teams einer Konföderation schon in der Vorrunde aufeinandertreffen. Zudem soll es nur zwei europäische Mannschaften in einer Gruppe geben.
Schon jetzt bleibt festzuhalten: Die zur Show aufgeblasene Gruppenauslosung ist einfach nur ein weiteres Kapitel der unendlichen Geschichte - Die Fifa macht sich die Welt widde-widde wie sie ihr gefällt.
Zum Kugeln!