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Wortspiel - Beethovens „Waldstein“-Sonate
Rasende Vitalität

Die „Waldstein“-Sonate für Klavier hat die Energie eines ganzen Sinfonieorchesters. Dem Komponisten scheint permanent der Kragen zu platzen - vor Aufregung und Glück. Wie genial der junge Beethoven dabei sein Klangmaterial beherrscht, zeigt die ebenfalls junge Pianistin Sophie Pacini im Gespräch und am Flügel.

Am Mikrofon: Christoph Schmitz |
Eine junge Frau sitzt an einem Flügel im Gespräch mit dem Moderator zwischen Mikrofonen und Aufnahmekabel.
Sophie Pacini am Flügel im Deutschlandfunk Kammermusiksaal mit coronabedingtem Abstand im Gespräch mit Christoph Schmitz. (Deutschlandradio)
"Musik rebelliert gegen das Verfließen der Zeit" – so beschreibt der Musikwissenschaftler Jürgen Uhde den Kern von Beethovens "Waldstein-Sonate" und weiter: "es gibt hier kein ‚Nachleuchten' des großen Moments, sondern nur den Versuch, ihn zu übersteigern". Es ist Beethovens 21. von insgesamt 32 Klaviersonaten, abgeschlossen 1804, also etwa gleichzeitig mit der "Eroica", seiner 3. Sinfonie. Als "Sonata Grande" hat der Komponist sie bezeichnet, und groß ist sie in vielerlei Hinsicht: Sie klingt mitunter wie eine Sinfonie oder ein Klavierkonzert, die ganze Tastatur hat der Pianist zu bearbeiten und das mit höchster Virtuosität. Auf ein weitausladendes Thema am Anfang verzichtet Beethoven, er liefert nur Fetzen, und obwohl die Sonate drei Sätze hat, wirkt sie wie eine zweisätzige. Beethoven stürmt wie immer nach vorn - romantisch wild, impressionistisch hell. Und das alles komponiert in der einfachsten aller Tonarten: C-Dur. Warum C-Dur für diese Raserei am besten geeignet ist, zeigt die Pianistin Sophie Pacini im Gespräch und mit zahlreichen Musikbeispielen am Flügel im Deutschlandfunk Kammermusiksaal. In der zweiten Sendungshälfte spielt sie die Sonate am Stück - eine Konzert-Aufnahme aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal vom 1. Mai 2012.