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Zuwanderung
Gestrandet auf dem Dortmunder Arbeiterstrich

Sie stehen auf der Mallinckrodtstraße im Dortmunder Norden und warten auf einen, der sie abholt für einen Job: Auf dem Bau, für einen Umzug, oder auch nur für Gartenarbeiten. 40 Euro für zehn, zwölf Stunden Arbeit - das ist der Tarif.

Von Manfred Götzke | 04.01.2014
    Allein in Dortmund leben derzeit 4000 Rumänen und Bulgaren, viele von ihnen verdingen sich auf jenem Arbeiterstrich. Sie haben oft keine Krankenversicherung, leben zu viert in einer Zweizimmerwohnung oder mieten eine Matratze für 150 Euro in einem der zahlreichen "Schrotthäuser", wie sie die Anwohner nennen.
    An dem Geschäft mit der Glückssuche im Westen verdienen viele: rumänische Vermittler, türkische Immobilienbesitzer und deutsche Subunternehmer. Jetzt, da auch für die Rumänen und Bulgaren die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt, hoffen viele von ihnen, dass sie nun regulär angestellt werden und Schluss ist mit Schwarzarbeit und Ausbeutung.
    Wie leben und arbeiten rumänische und bulgarische Einwanderer in Deutschland? Wie kommen die Alteingesessenen mit ihnen aus? Und was tun Kommunen, um betrogene und ausgebeutete Rumänen und Bulgaren zu unterstützen?