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"Identitäre Bewegung"
Rechts, extrem, alternativ

Sie sind gebildet, internetaffin, stramm deutsch und nennen sich: „Identitäre“. Ihr Ziel ist eine Kulturrevolution, die Deutschland nach Rechtsaußen führt. Mit Erfolg, wie man spätestens seit dem „Geheimtreffen“ in Potsdam weiß.

Von Nail Al Saidi | 03.02.2017
    Demonstration der rechten "Identitären Bewegung" in Berlin.
    Demonstration der rechten "Identitären Bewegung" in Berlin. (imago stock&people)
    Als das Feature im Jahr 2016 und 2017 entstand, waren die „Identitären“ noch eine rechtsextreme Splittergruppe. In medienwirksamen Aktionen stiegen sie aufs Brandenburger Tor und hissten ihre Fahnen gegen die Flüchtlingspolitik. Oder sie färbten einen Brunnen mit roter Farbe, als Zeichen dafür, wie das deutsche Volk vermeintlich langfristig durch Migranten ausgetauscht werde.
    Die „Identitären“ wurden schon damals vom Verfassungsschutz beobachtet. Aber sie blieben nicht unter sich in der rechten Ecke, sondern versuchten gezielt, Meinungen und Stimmungen der gesellschaftlichen Mitte zu beeinflussen. Und schon damals verwendeten bürgerliche Politiker das Vokabular der „Identitären“.
    Ein Aktivist wurde im Oktober 2016 in eine Talkshow eingeladen. Mit der Wahl von Donald Trump und dessen Nähe zur rechtsextremen Alt-Right-Bewegung in den USA fühlten sie sich erst recht im Aufwind.