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Kinderspielzeug
Wird Lego immer gewaltsamer?

Schwerter, Lanzen, Gewehre - einer Studie zufolge soll die Spielwelt von Lego im Laufe der Jahre immer brutaler geworden sein. Rund ein Drittel der Baukästen enthalten demnach Waffen. Lego hat eine ganz eigene Antwort, warum das Sortiment auch "Konflikte" thematisiert.

    Man sieht viele kleine Lego-Figuren, zum Beispiel Bauarbeiter.
    Nicht immer bekommen Kinder bei Lego einen Bauarbeiter zu sehen. (picture-alliance / dpa / Wolfram Steinberg)
    Für den Kinderspielzeughersteller im dänischen Billund sind das schlechte Nachrichten, das Unternehmen reagierte prompt. "Lego macht einen deutlichen Unterschied zwischen Konflikt und Gewalt", erklärte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage des Deutschlandfunks. "Das Spielen von Konflikten ist ein natürlicher Bestandteil im Spiel von Kindern und es hilft ihnen, Fähigkeiten zu entwickeln."
    Hintergrund ist die Veröffentlichung einer Studie aus Neuseeland. Dort hatten Wissenschaftler Lego-Kataloge aus den Jahren 1973 bis 2015 untersucht. Die Forscher der Universität Canterbury in Christchurch wollen herausgefunden haben, dass die kleinen Plastikfiguren zunehmend mit Gewalt in Verbindung gebracht werden. 1978 tauchten in den Verkaufsprospekten erstmals Ritterburgen, Schwerter, Lanzen und Beile auf. Inzwischen sollen bis zu 30 Prozent der Baukästen Waffen enthalten.
    Abschied vom klassischen Baukasten
    Der Wissenschaftler Christoph Bartneck geht davon aus, dass der Prozentsatz sogar höher liegt. "40 Prozent aller Katalogseiten enthielten inzwischen irgendeine Form der Gewalt." Dabei soll es sich um Szenarien wie Schießereien handeln. Lego geht nicht direkt auf die Studie ein, lässt aber wissen: Das Unternehmen stelle "keine Produkte her, die Gewalt fördern oder gar dazu ermutigen."
    Lego selbst hat sich bereits vor langem vom klassischen Baukasten verabschiedet. Kreativität und Ideen müssen Kinder nicht zwingend selbst entwickeln, sondern sie können den trendigen Themen in den Medien folgen. So nutzte Lego unter anderem den Eurovision Song Contest als Trittbrett zur Vermarktung seiner Figuren.
    Lego: "Niemals reale, alltägliche Szenarios"
    Zudem lassen Helden und Figuren aus dem Kino wie die von "Star Wars" oder "Batman" die Kassen klingeln. Der dänische Spielwarenproduzent bietet Themenbaukästen an und setzt dabei auch auf Computerspiele und-animationen. Das Thema Gewalt im Kinderzimmer ist schlecht für das Image und könnte den Absatz bremsen. Lego hat deshalb eine eigene Antwort, warum das Sortiment auch "Konflikte" thematisiert. In der Stellungnahme heißt es: "Waffenähnliche Elemente in den LEGO Sets sind Teil einer Fantasiewelt und niemals reale, alltägliche Szenarios."
    Die Kollegen beim SWR haben einen anderen Blickwinkel auf das Thema gefunden. Alltagssorgen.
    (rei/tj)