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Nach Amoklauf in Florida
Trump für Bewaffnung von Lehrern

Eine Woche nach dem Amoklauf an einer Schule in Florida wird über die Konsequenzen aus dem Waffenmissbrauch an amerikanischen Schulen gestritten. Während viele Schüler für schärfere Waffengesetze demonstrieren, präferiert Donald Trump einen Vorschlag seiner Bildungsministerin: Bewaffnet die Lehrer.

Von Thilo Kößler |
    US-Präsident Trump trifft Überlebende des Schulmassakers von Florida
    US-Präsident Trump mit Überlebenden des Schulmassakers von Florida (AFP)
    Vor dem Kapitol demonstrierten Schüler für schärfere Waffengesetze. Im Weißen Haus gruppierte der Präsident handverlesene Lehrer, Eltern und Schüler in einem Stuhlkreis um sich. In der steifen Atmosphäre eines Saales im Ostflügel fragte der Präsident seine Gäste, welche Empfehlungen sie denn aussprechen würden im Kampf gegen die Waffengewalt an den Schulen.
    Eine Lösung gab der Präsident selbst indes schon vor: Schärfere Kontrollen von Waffenbesitzern. Intensivere Beobachtung von psychisch labilen Käufern.
    Wer beim Hearing des Präsidenten nicht zugegen war, das waren jene Schülerinnen und Schüler, die sich nach dem Attentat von Parkland zu einer Protestfront gegen die laxen Waffengesetze zusammengeschlossen haben. Also keine Emma Gonzales, kein Cameron Karsky und kein David Hogg im Weißen Haus - keine jener Schüler, die am 24. März in einem "March for our lives" in Washington gegen die Waffenlobby und ihre politischen Vertreter im Kapitol demonstrieren wollen. Stattdessen ein junges Mädchen aus der Marjory Stoneman Douglas High School, das sich artig für die Einladung ins Weiße Haus bedankt und für die starke Führung des Präsidenten, wie sie sagt.
    Tödliche Waffen gibt es in jedem Laden zu kaufen
    Nur ein Schüler - sichtlich bewegt und noch ganz unter dem Eindruck des Geschehens von Parkland - bringt die Frage auf, weshalb diese tödlichen halbautomatischen Waffen in jedem Laden zu kaufen seien: Kriegswaffen seien das.
    Das ist das Stichwort für einen Vater, der vor einer Woche seine Tochter in Parkland verloren hat.
    Aufgebracht fordert er mehr Sicherheit in Amerikas Schulen. Die Waffengewalt habe nichts mit den Waffengesetzen zu tun - sie seien ein ganz anderes Thema.
    Waffen auf dem Campus, Lehrer sollten bewaffnet werden
    Sein Sohn assistiert. Der Vater meine: Mehr Sicherheit auf dem Schulgelände - das bedeute mehr Waffen auf dem Campus.
    Konkreter wird ein anderer Herr: Lehrer sollten bewaffnet werden - und im Zweifel sofort zurückschießen.
    So richtig spontan wirkt dieser Einwurf spätestens dann nicht mehr, als der Herr bekennt, mit Betsy deVos zu Mittag gegessen zu haben. Betsy deVos ist Trumps Bildungsministerin und sie hatte bereits am vergangenen Wochenende in einem rechten Talkradio gefordert: Bewaffnet die Lehrer.
    Schulen dürfen nicht zum Schauplatz wüster Schießereien werden
    Donald Trump findet den Vorschlag gut. Wenn der getötete Trainer, der durch seine vorbildliche Opferbereitschaft Menschenleben rettete, hätte schießen können, wäre der Spuk gleich zu Ende gewesen, behauptet Trump.
    Und wird gleich noch konkreter. Das Konzept heiße verdeckte Waffen für ausgewählte und speziell geschulte Lehrer. Damit wäre dann auch Schluss mit den gefährlichen waffenfreien Zonen vor und in den Schulen.
    Da regt sich doch noch Widerspruch. Die Lehrer hätten anderes zu tun, als tödliche Schüsse im Klassenzimmer zu üben, sagt der Vater eines Mädchens, das in Sandy Hook ums Leben kam. Die Schulen dürften nicht zum Schauplatz wüster Schießereien werden.
    Der Vater plädiert stattdessen für Prävention - für Früherkennung von Schülern, die labile Züge erkennen lassen. Die sich als Waffennarren outen. Die auffälliges Verhalten zeigen.
    Jetzt bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse Trumps geplante Gespräche mit Sicherheitskräften und den Gouverneuren aus den Bundestaaten in den nächsten Tagen zeitigen werden.