Erst einmal werden sieben Hubschrauber der Typen Mi-24P und Mi-8MT aus der russischen Stadt Krasnodar auf den Stützpunkt Erebuni nahe der armenischen Hauptstadt gelegt. Bis zum Jahresende sollen weitere Hubschrauber folgen, meldet die Agentur Interfax und beruft sich auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Auch der öffentliche Rundfunk Armeniens berichtet über die Pläne. Russland hat in der früheren Sowjetrepublik Armenien tausende Soldaten stationiert, um die Region zu stabilisieren. Dort gibt es unter anderem zwischen Armenien und Aserbaidschan Auseinandersetzungen um eine Grenzregion.
Warum die russischen Hubschrauber gerade jetzt nach Armenien verlegt werden, wurde allerdings nicht bekannt. Für Entspannung im Verhältnis zur Türkei dürfte die Verlegung allerdings nicht sorgen.
Soldat mit Raketenwerfer sorgt für Wirbel
Bereits gestern hatte es neue Spannungen zwischen beiden Ländern gegeben. Hintergrund waren Bilder in türkischen Medien. Darauf soll ein russischer Soldat zu sehen sein, wie er einen Raketenwerfer trägt - an Bord des russischen Kriegsschiffes Caesar Kunikov bei der Durchfahrt durch den Bosporus in Istanbul am vergangenen Sonntag. Der türkische Außenminister Cavusoglu sprach von einer Provokation. Er hoffe, dass es sich um einen Einzelfall handele. Die türkische Regierung bestellte daraufhin den russischen Botschafter in Ankara ein.
Streit zwischen Russland und der Türkei gibt es auch, weil sich türkische Truppen im Nordirak aufhalten. Das russische Außenministerium kritisierte, dass das ohne Einwilligung der irakischen Regierung geschehe. Das sei nicht hinnehmbar. Die irakische Regierung forderte die Türkei auf, die rund 150 Soldaten innerhalb von zwei Tagen abgezogen werden. Das lehnt Ankara allerdings ab. Aus dem Außenministerium dort heißt es, man werde auf eine weitere Stationierung von Truppen im Nordirak verzichten - einen Abzug der bisherigen Einheiten werde es aber nicht geben. Bei den Soldaten soll es sich um Militärausbilder handeln, die kurdische Peschmerga-Kämpfer beim Einsatz gegen die Terrormiliz IS unterstützen.
Türkei droht mit Sanktionen
Seit dem Abschuss eines russischen Kampfjets über Syrien durch die türkische Armee haben sich die Beziehungen beider Länder zueinander verschlechtert. Zuletzt erklärte der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu, dass die Türkei auch bereit sei Strafmaßnahmen gegen Russland zu verhängen, sollte dies nötig sein. Man sei aber offen für Gespräche. Russland hatte nach dem Abschuss unter anderem die Einfuhr von Gemüse und Obst aus der Türkei gestoppt.
Die Türkei begründet den Abschuss der russischen Maschine damit, dass sie den Luftraum des Landes verletzt habe. Russland bestreitet das. Moskau will den Vorfall außerdem im UNO-Sicherheitsrat diskutieren.
(pr/tzi)