Putins Wirtschaftspolitik sei abwartend, so Libman von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Der russische Präsident unternehme keine dramatischen Schritte. Das sei "nicht das Schlimmste was man machen kann, aber wahrscheinlich nicht genug".
Einzelne wirtschaftspolitische Maßnahmen hätten protektionistische Züge aufgewiesen, wie das Gesetz, nachdem Personaldaten russischer Bürger nicht auf ausländischen Servern gespeichert werden dürften. Diese hätten Bedenken bei Wirtschaftsverbänden wegen der hohen Kosten hervorgerufen. Große Proteste blieben aber aus.
Anpassungsfähige Bevölkerung
Innerhalb der Bevölkerung erwartete Libman ebenfalls keine großen Widerstände. "Man schaut sich die wirtschaftliche Lage an und passt sich an. Die Russen sind unheimlich gut darin", sagte er. Libman erwartet, dass die Leute sich von der Politik distanzieren, aber nicht unzufrieden sein werden.
Reiche Russen, beispielsweise in Baden-Baden und Nizza würden nun voraussichtlich mehr Kunst und Immobilien in Europa kaufen, um ihren Geldwert zu sichern.
Die außenpolitischen Konsequenzen der Wirtschaftskrise seien völlig unklar, so Libman.