Dienstag, 19. März 2024

Archiv

Streit vor Gericht
Um eine Lösung gerungen

Vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth fand heute ein einstweiliges Verfügungsverfahren der Deutschen Ringerliga gegen den Deutschen Ringerbund statt. Die Ringerliga wollte erreichen, dass der Ringerbund Androhungen von Sanktionen gegen Starts von Athleten der Ringerliga unterlässt.

Von Andrea Schültke | 27.07.2017
    Frank Stäbler (oben, damals SV Germania Weingarten) im Kampf mit Aleksandar Maksimovic (KSV Ispringen).
    Im Streit zwischen Ringerliga und Ringerbund zeichnet sich eine Lösung ab. (imago sportfotodienst)
    Es sei keine gerichtliche Entscheidung gefallen. Das erklärte Friedrich Weitner, Pressesprecher des Landgerichts Nürnberg-Fürth: "Die Antragsteller haben ihren Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung zurückgenommen, nachdem das Gericht Zweifel im Hinblick auf die Eilbedürftigkeit des Antrags geäußert hatte. Die Parteien haben aber zu Protokoll erklärt, dass sie sich zusammensetzen und ein gemeinsames Konzept erarbeiten wollen.
    Beide Parteien verbuchten das Ergebnis als Erfolg in eigener Sache. Die Deutsche Ringerliga hat ihren Antrag auf einstweilige Verfügung zurückgezogen, sieht sich aber durch die vereinbarten Gespräche bestätigt. In der Presseerklärung heißt es: "Für die DRL bedeutet dies auch die Anerkennung als Gesprächspartner auf Augenhöhe mit dem Verband über die Ausrichtung der Topliga zu sprechen."

    Ringerbund will Vereinen die Hand reichen

    Auch der Deutsche Ringerbund schreibt, er sehe sich durch die Aussagen des Gerichts in seiner Position gestärkt. Ungeachtet dessen "reichen wir den Vereinen die Hand und sind bereit, Gespräche zu führen, wenn ein tragfähiges Konzept besprochen werden soll".
    Auslöser der Auseinandersetzung war die Gründung der Deutschen Ringerliga. Darin hatten sich die Kapitalgesellschaften der fünf renommiertesten Ringervereine zusammengeschlossen. Ende September soll der Wettkampfbetrieb der neuen Liga starten, außerhalb des Deutschen Ringerbundes. Der veranstaltet weiterhin die Ringerbundesliga. Offenbar hatte der Dachverband Athleten mit Sanktionen gedroht, sollten sie für die neue Liga starten. Zuletzt hatten beide Parteien nicht mehr miteinander gesprochen. Das könnte sich nach dem heutigen Tag ändern.
    Zu einem Kartellrechtsverfahren, in dem es um die Monopolstellung eines Sportverbandes und die Auswirkungen auf die Athleten geht, wird es nach dem heutigen Ergebnis wohl nicht mehr kommen.