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Zum Tod von Elmar Faber
"Er verstand es, zu faszinieren"

Eine "dialektische Gelassenheit in seinem Denken" habe Elmar Faber ausgemacht, sagte der Verleger Gunnar Cynybulk im Dlf. Als langjähriger Aufbau-Verleger habe Faber sowohl die dunklen Seiten der DDR gezeigt als auch den positiven "Aufbruch". An diesem Sonntag starb Faber im Alter von 83 Jahren.

Gunnar Cynybulk im Gespräch mit Jan Drees |
    Der Verleger Elmar Faber betrachtet am 17.03.2017 in Leipzig (Sachsen) das illustrierte Buch "Offenbarung des Johannes" des Berliner Künstlers Volker Stelzmann. Der frühere Leipziger Verleger Elmar Faber ist tot.
    Der Leipziger Verleger Elmar Faber ist tot (dpa / Waltraud Grubitzsch)
    Elmar Faber war einer der herausragenden Persönlichkeiten des literarischen Lebens in der DDR. Der studierte Germanist war bei "Edition Leipzig", dem Ost-Berliner "Aufbau-Verlag" und bei "Rütten & Loening" tätig. 1990 gründete er mit seinem Sohn Michael den Verlag Faber & Faber in Leipzig. 2011 beendete der Senior seine Tätigkeit für das Familienunternehmen, das es inzwischen nicht mehr gibt. Am 03.12.2017 starb Elmar Faber nach schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren.
    Dialektische Denkweise
    Gunnar Cynybulk, ehemaliger "Aufbau"-Verleger und seit Oktober 2017 verlegerischer Geschäftsführer der Ullstein Buchverlage, lobte im Dlf die dialektische Denkweise Fabers.
    Gunnar Cynybulk, aufgenommen anlässlich des 70-jährigen Bestehen des Aufbau-Verlags am 04.08.2015 in Berlin.
    Gunnar Cynybulk, ehemaliger Verlagsleiter Literatur des Aufbau Verlages, (dpa / Jörg Carstensen)
    Als Verleger habe Faber in der DDR unter völlig anderen Bedingungen als die Kollegen im Westen gearbeitet, sagte Cynybulk. Er habe viel "Findigkeit auch im Umgang mit der Zensurbehörde" bewiesen. Darüber hinaus sei Faber als sehr "findiger Geschäftsmann" bekannt gewesen, "der es verstanden hat, zu faszinieren", und habe Erfolg im Umgang mit den großen Autoren gehabt.
    Euphorie und Kritik
    Elmar Faber habe sowohl die dunklen Seiten des Landes gezeigt - indem er zum Beispiel auch kritische Literatur verlegte - als auch "das, was mal positiv und Aufbruch war" nicht verschwiegen. Schon von seiner Vita und Herkunft her, habe Elmar Faber der Generation angehört, die der in den 50er-Jahren noch jungen DDR Euphorie und Optimismus entgegen gebracht hätte - der Staat hätte es dem "aus einfachen Thüringer Verhältnissen" stammenden Mann, ermöglicht zu studieren.