Bereits mit seinen ersten Worten machte Belgiens König deutlich, dass er nicht in Feststimmung ist.
Natürlich hätte er sich am nationalen Feiertag gerne mit ihnen über die Leistungen einer vollwertigen Regierung gefreut, sprach Albert direkt die Bürger an, aber soweit sei man leider noch nicht.
König Albert hatte bis zuletzt gehofft, zum belgischen Nationalfeiertag endlich die Bildung einer regulären Regierung verkünden zu können.
Doch diese Hoffnung hat sich zerschlagen: Die Vorschläge von Regierungsbildner Elio di Rupo finden die flämischen Separatisten, der Wahlgewinner im Norden, so inakzeptabel, dass sie nicht einmal darüber reden wollen. Auch die vorgeschlagene Spaltung des letzten zweisprachigen Wahl- und Gerichtskreises mit Brüssel und den flämischen Umlandgemeinden, die die Flamen seit Jahren fordern, konnte die Separatisten nicht umstimmen: Ihnen gehen Ausgleichsmaßnahmen, wie eine bessere Finanzierung der Hauptstadtregion Brüssel und die Einrichtung zweisprachiger Wahllisten dort entschieden zu weit. Auch die einst staatstragenden flämischen Christdemokraten zögern, sich zu den verhandlungsbereiten sieben flämischen und französischsprachigen Parteien an den Tisch zu setzen: Sie fürchten, für Kompromisse vom flämischen Wähler abgestraft zu werden. Doch ohne sie reicht es nicht zur verfassungsändernden Zweidrittelmehrheit. Köing Albert bleibt da nur der Appell:
"Jetzt ist der Augenblick da, wo echter Mut darin besteht, einen einenden Kompromiss zu suchen, und nicht die Gegensätze hochzuschaukeln."
Belgiens König hat seit den Wahlen vor über 13 Monaten ununterbrochen Politiker aller Couleur empfangen und sich, wie es ihm sein Amt vorschreibt, öffentlicher Kommentare enthalten. Aber die Ansprache zum Nationalfeiertag lässt keinen Raum zu Interpretationen.
13 Minuten lang reiht sich Warnung an Warnung. Die längste Regierungsbildung in der Geschichte erzeuge Unruhe bei Bürgern und auf den Finanzmärkten, was schwere wirtschaftliche Folgen für alle Belgier nach sich ziehen könnte, klagt Belgiens König an. Die Unfähigkeit belgischer Politiker, sich auf eine Regierung und eine Staatsreform zu einigen, befördere eine gefährliche Abkehr der Bürger von der Politik. Und in Europa werde der Gründungsstaat allen Kredit bei den Partnern verlieren, wenn sich Belgiens Politiker nicht bald einigten, fürchtet Albert II.
Allerdings sieht Albert II. nicht nur die Politiker gefordert. In seiner 36. Ansprache fordert er so deutlich wie noch nie die Bürger auf, sich anzustrengen, damit sich Flamen, französisch- und deutschsprachige Belgier besser verstehen.
Mit ganz konkreten Schritten auf den anderen zu: Sie sollten die Sprache des anderen sprechen, sich für die Kultur des anderen interessieren, versuchen, ihn besser zu verstehen.
Viele in Belgien glauben inzwischen, dass es dafür längst zu spät ist, und gerade der Umgang mit der Sprache des anderen ist dafür ein trauriger Beleg: Viele französischsprachige Schüler in der Wallonie wählen wie viele flämische Schüler die Sprache der anderen ab und lernen lieber Englisch. Natürlich weiß das auch der König der Belgier, aber er kennt auch die neuesten Umfragen, nach denen die Mehrheit der Belgier in einem gespaltenen Land keine Zukunft sieht für das Königshaus. Der letzte Nationalfeiertag, fragten pünktlich zum Fest bereits Zeitungen im ganzen Land. Albert II. bleibt da – wie seinen Untertanen – nur die Hoffnung:
"In der festen Hoffnung, bald dem Ende dieser zu langen Periode politischer Instabilität entgegen zu sehen, wünschen die Königin und ich selbst wie unsere Familien Ihnen allen einen wirklichen nationalen Feiertag in Zusammengehörigkeit."
Natürlich hätte er sich am nationalen Feiertag gerne mit ihnen über die Leistungen einer vollwertigen Regierung gefreut, sprach Albert direkt die Bürger an, aber soweit sei man leider noch nicht.
König Albert hatte bis zuletzt gehofft, zum belgischen Nationalfeiertag endlich die Bildung einer regulären Regierung verkünden zu können.
Doch diese Hoffnung hat sich zerschlagen: Die Vorschläge von Regierungsbildner Elio di Rupo finden die flämischen Separatisten, der Wahlgewinner im Norden, so inakzeptabel, dass sie nicht einmal darüber reden wollen. Auch die vorgeschlagene Spaltung des letzten zweisprachigen Wahl- und Gerichtskreises mit Brüssel und den flämischen Umlandgemeinden, die die Flamen seit Jahren fordern, konnte die Separatisten nicht umstimmen: Ihnen gehen Ausgleichsmaßnahmen, wie eine bessere Finanzierung der Hauptstadtregion Brüssel und die Einrichtung zweisprachiger Wahllisten dort entschieden zu weit. Auch die einst staatstragenden flämischen Christdemokraten zögern, sich zu den verhandlungsbereiten sieben flämischen und französischsprachigen Parteien an den Tisch zu setzen: Sie fürchten, für Kompromisse vom flämischen Wähler abgestraft zu werden. Doch ohne sie reicht es nicht zur verfassungsändernden Zweidrittelmehrheit. Köing Albert bleibt da nur der Appell:
"Jetzt ist der Augenblick da, wo echter Mut darin besteht, einen einenden Kompromiss zu suchen, und nicht die Gegensätze hochzuschaukeln."
Belgiens König hat seit den Wahlen vor über 13 Monaten ununterbrochen Politiker aller Couleur empfangen und sich, wie es ihm sein Amt vorschreibt, öffentlicher Kommentare enthalten. Aber die Ansprache zum Nationalfeiertag lässt keinen Raum zu Interpretationen.
13 Minuten lang reiht sich Warnung an Warnung. Die längste Regierungsbildung in der Geschichte erzeuge Unruhe bei Bürgern und auf den Finanzmärkten, was schwere wirtschaftliche Folgen für alle Belgier nach sich ziehen könnte, klagt Belgiens König an. Die Unfähigkeit belgischer Politiker, sich auf eine Regierung und eine Staatsreform zu einigen, befördere eine gefährliche Abkehr der Bürger von der Politik. Und in Europa werde der Gründungsstaat allen Kredit bei den Partnern verlieren, wenn sich Belgiens Politiker nicht bald einigten, fürchtet Albert II.
Allerdings sieht Albert II. nicht nur die Politiker gefordert. In seiner 36. Ansprache fordert er so deutlich wie noch nie die Bürger auf, sich anzustrengen, damit sich Flamen, französisch- und deutschsprachige Belgier besser verstehen.
Mit ganz konkreten Schritten auf den anderen zu: Sie sollten die Sprache des anderen sprechen, sich für die Kultur des anderen interessieren, versuchen, ihn besser zu verstehen.
Viele in Belgien glauben inzwischen, dass es dafür längst zu spät ist, und gerade der Umgang mit der Sprache des anderen ist dafür ein trauriger Beleg: Viele französischsprachige Schüler in der Wallonie wählen wie viele flämische Schüler die Sprache der anderen ab und lernen lieber Englisch. Natürlich weiß das auch der König der Belgier, aber er kennt auch die neuesten Umfragen, nach denen die Mehrheit der Belgier in einem gespaltenen Land keine Zukunft sieht für das Königshaus. Der letzte Nationalfeiertag, fragten pünktlich zum Fest bereits Zeitungen im ganzen Land. Albert II. bleibt da – wie seinen Untertanen – nur die Hoffnung:
"In der festen Hoffnung, bald dem Ende dieser zu langen Periode politischer Instabilität entgegen zu sehen, wünschen die Königin und ich selbst wie unsere Familien Ihnen allen einen wirklichen nationalen Feiertag in Zusammengehörigkeit."