Angeblicher Geheimplan von Russland und USA
Außenbeauftragte Kallas mahnt Beteiligung Kiews an - Kanzleramtschef Frei: Meldungen "verstörend"

Mit Blick auf angebliche Geheimgespräche zwischen Washington und Moskau über die Ukraine hat die EU-Außenbeauftragte Kallas die Beteiligung der Regierung in Kiew und der Europäischen Union angemahnt. Damit ein Friedensplan funktioniere, müssten die Ukrainer und die Europäer mit an Bord sein, sagte Kallas.

    Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas steht hinter einem Rednerpult.
    Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas (Archivbild) (picture alliance / Anadolu / Dursun Aydemir)
    Sie äußerte sich am Rand eines Außenministertreffens in Brüssel. Kallas erinnerte daran, dass es in dem Krieg mit Russland einen Angreifer und mit der Ukraine ein Opfer gebe. US-Medien hatten über Geheimgespräche berichtet. Demnach soll es einen neuen Friedensplan geben. Aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew hieß es dazu, der Plan sehe eine Abtretung der von Russland kontrollierten Gebiete sowie eine deutliche Verkleinerung der ukrainischen Armee vor.
    Auch der deutsche Außenminister Wadephul wies darauf hin, dass Kiew in alle Gespräche über Friedensbemühungen einbezogen werden müsse. Auch die Europäer müssten dabei sein. Die Außenministerinnen und -minister der EU beraten in Brüssel über die weitere Unterstützung der Ukraine. Dabei geht es unter anderem um das Vorgehen gegen die sogenannte russische Schattenflotte, mit deren Hilfe Moskau Sanktionen umgeht, insbesondere das Öl-Embargo.
    Kanzleramtschef Frei zeigte sich irritiert über angebliche Geheimabssprachen zwischen den USA und Russland zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Die Meldungen darüber bezeichnete der CDU-Politiker als verstörend. Ein Ergebnis, mit dem Russland seine Kriegsziele erreichen könnte, sei nicht akzeptabel, sagte Frei den Sendern RTL und ntv.
    Diese Nachricht wurde am 20.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.