
Der Bundesaußenminister ging auf jüngste Äußerungen des iranischen Präsidenten Peseschkian ein, wonach dessen Land keine Absicht habe, Atomwaffen zu entwickeln. Die Worte höre er wohl, allein fehle ihm bisher der Glaube, bemerkte Wadephul. Die Führung in Teheran müsse sich hinreichend an den Atomwaffensperrvertrag und andere Vereinbarungen halten.
"Situation in Gaza schreit nach einer schnellen Lösung"
Der deutsche Außenminister, der sich zurzeit im Oman aufhält, sagte weiter, auch die Situation in Gaza schreie nach einer schnellen Lösung. Das Sterben der Menschen dort sei unerträglich. Hier müsse jetzt aber die Hamas den nächsten Schritt tun, so Wadephul mit Blick auf das Schicksal der verschleppten Geiseln.
"Völkerrechtliche Aufarbeitung des Konflikts wird anspruchsvoll sein"
Angesprochen auf die Frage nach dem Selbstverteidigungsrecht des Iran sagte der deutsche Außenminister, die völkerrechtliche Aufarbeitung dieses Konflikts sei anspruchsvoll. Allerdings habe keiner seiner Gesprächspartner in der Region mit dem Völkerrecht argumentiert. Ein atomar bewaffneter Iran, der ja das Staatsziel verfolge, Israel zu vernichten, sei auch für Deutschland ein Referenzpunkt, betonte der CDU-Politiker mit Blick auf die besonderen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel. Die von Israel dargelegten Erkenntnisse zum iranischen Atomprogramm könnten einen Präventivschlag völkerrechtlich rechtfertigen, so Wadephul.
Seine Bemühungen richteten sich darauf, dass es in der Region keinen Flächenbrand gebe, erklärte der Bundesaußenminister. Er werde zusammen mit anderen Partnern auch den Kontakt zu seinem iranischen Kollegen suchen.
Diese Nachricht wurde am 16.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.