
Wenn jemand noch nicht dividieren könne, sollte man mit Nachhaltigkeit noch nicht anfangen, meint Jürgen Kaube, der sich als Journalist viel mit Bildungsthemen befasst. "Wir haben die Neigung, die Wünsche der Erwachsenen sehr früh an die Kinder heranzutragen und haben dann ein gutes Gewissen, wenn die einen Toleranzkurs gemacht haben und Ökologie korrekt schreiben." Für viele Kinder sei das aber nicht leistbar. Elfjährige, die noch keinen Chemieunterricht hatten, könnten Konzepte der Nachhaltigkeit noch nicht verstehen.
Schule sollte sich daher um elementare Dinge kümmern. Neben Lesen, Schreiben und Rechnen gehöre dazu auch, die Beweglichkeit im Kopf zu fördern, Fantasie und Ausdrucksfähigkeit zu entwickeln. "Ob wir in 20 Jahren mit den Chinesen in einem KI-Wettbewerb stehen oder nicht - die Zukunft ist immer unbekannt. " Schule müsse deshalb so unterrichten, dass das, was gelernt werde, in jeder Zukunft funktioniere, betonte Kaube.
