Olympia-Ausschluss möglich - IOC erhöht Druck auf Box-Weltverband IBA

Olympia-Ausschluss möglich
IOC erhöht Druck auf Box-Weltverband IBA

Das Internationale Olympische Komitee erhöht seinen Druck auf den Box-Weltverband IBA. Nun droht den Boxern der Olympia-K.o. für die Spiele 2024 in Paris. Verschiedene Nationalverbände denken über die Gründung eines neuen Weltverbands nach.

23.12.2022

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Boxhandschuhe hängen über das Seil eines Boxrings. (picture-alliance / ASA / Stefan Matzke)

"Die IBA hat kein wirkliches Interesse am Boxsport, sondern ist nur an ihrer eigenen Macht interessiert. Es fehlt der Wille, die wirklichen Probleme zu verstehen", heißt es in einer Erklärung des IOC. Die Olympier fordern von der IBA Reformen und eine transparente Führung. Aber dem verweigert sich ihr umstrittener russischer Präsident Umar Kremlew. Auch deshalb ist der Verband seit 2019 vom IOC suspendiert.

Zuletzt hatte die IBA unter anderem den Vertrag mit Hauptsponsor Gazprom verlängert und lässt auch wieder Athleten aus Russland und Belarus unter deren eigener Flagge an internationalen Turnieren teilnehmen.

Total-Ausschluss des Boxens schon 2024 möglich

Schon bei den Spielen im vergangenen Jahr in Tokio war das Boxturnier unter IOC-Aufsicht abgehalten worden, und nicht unter der der IBA. Ein Total-Ausschluss der Sportart 2028 stand zur Diskussion. Nun aber könnte das Aus schon vier Jahre vorher kommen, denn Kremlew zeigt wenig Einsicht und sucht den Schulterschluss mit den Profi-Verbänden.

Richard Torrez Jr aus den USA trifft Bakhodir Jalolov aus Usbekistan bei einem kampf bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio 2021..

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Neuer Verband könnte olympische Zukunft retten

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Neuer Verband könnte olympische Zukunft retten

Der Kampf zwischen dem Internationalen Olympischen Komitee und dem Welt-Boxverband geht in die nächste Runde. Das IOC hält die Suspendierung aufrecht, es sei kein Kulturwandel zu erkennen. Die IBA hält dagegen, der Verband würde für die Sünden der Vergangenheit bestraft.

DIESES FOTO WIRD VON DER RUSSISCHEN STAATSAGENTUR TASS ZUR VERFÃGUNG GESTELLT. [MOSCOW, RUSSIA - SEPTEMBER 10, 2022: RussiaÂs President Vladimir Putin (L) and International Boxing Association (AIBA) President Umar Kremlev attend the opening of the International Sambo and Boxing centre at the Luzhniki Sports Complex. The seven-floor centre houses sambo and boxing facilities with a total floorspace of 45.6 thousand square metres; the centre's main architectural feature is a sloping glass ceiling with an optical effect that allows the public to watch athletesÂ training from the street. Gavriil Grigorov/POOL/TASS]

Verbindungen zu News-Plattform "Insidethegames"

Wie Box-Präsident Kremlev hinter den Kulissen kämpft

Umar Kremlev ist Präsident des Box-Weltverbandes IBA - und vor allem für die Verbände der westlichen Welt ein Problem. Mit dem kremltreuen Russen an der Spitze wird es für das Boxen wohl keine Zukunft bei Olympia geben. Nun werfen Kremlevs Verbindungen zur News-Plattform "insidethegames" Fragen auf.

Russlands Staatschef Putin (links) zusammen mit IBA-Präsident Umar Kremlev bei einem Besuch im Moskauer Luschniki Sportpark.

Mit Boxern aus Russland

Der Weltboxverband IBA steht vor der Spaltung

Seit 2019 ist der Box-Weltverband IBA vom IOC suspendiert. Das IOC fordert Reformen und eine transparente Führung. Unter dem derzeitigen IBA-Präsidenten Umar Kremlev dagegen entfernt sich die Föderation immer weiter von der olympischen Bewegung.

Der Deutsche Boxsport-Verband unterstützt die harte Linie des IOC. Das IOC habe in der Vergangenheit sehr viel Langmut bewiesen, sagte Michael Müller, der Generalsekretär des DBV der Deutschen Presseagentur, aber die Ankündigung der IBA, den Vertrag mit dem russischen Hauptsponsor Gazprom zu verlängern, lasse kein anderes Mittel zu. Um die Sportart weiter in der olympischen Familie zu halten, denken verschiedene nationale Verbände in Europa und Amerika über die Gründung eines neuen Weltverbandes nach.