Weg zu Neuwahlen
Bundeskanzler Scholz hat die Vertrauensfrage beim Bundestag beantragt - Grüne sprechen sich für Enthaltung aus

Bundeskanzler Scholz hat beim Bundestag die Vertrauensfrage beantragt. Wie ein Regierungssprecher mitteilte, reichte Scholz den Antrag bei Bundestagspräsidentin Bas ein. Der SPD-Politiker teilte in Online-Netzwerken mit, hiermit wolle er den Weg für vorgezogene Neuwahlen freimachen.

    Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt an der Befragung der Bundesregierung im Plenarsaal im Bundestag teil und gestikuliert.
    Kanzler Scholz spricht im Bundestag (Kay Nietfeld/dpa)
    Der Bundestag soll am Montag über die Vertrauensfrage abstimmen. Die Fraktionsspitze der Grünen schlug ihren Abgeordneten vor, sich zu enthalten. Damit ermögliche man das erforderliche Scheitern der Vertrauensfrage. Zugleich stimme man mit einer Enthaltung nicht gegen die eigene Regierung.
    Sollten bei SPD und Grünen alle Parlamentarier mit Ja stimmen und dem Kanzler damit das Vertrauen aussprechen, wird befürchtet, dass andere Abgeordnete Chaos stiften könnten - etwa indem sie gegen ihre Überzeugungen für Scholz votieren.
    Kommt Scholz nicht auf eine Mehrheit, hat Bundespräsident Steinmeier 21 Tage Zeit, auf Bitten des Kanzlers den Bundestag aufzulösen und den Neuwahltermin festzulegen. Als Datum war im Vorfeld bereits der 23. Februar abgesprochen worden.
    Seit dem Scheitern der Ampel-Koalition führt Scholz eine Minderheitsregierung von SPD und Grünen, die im Bundestag keine Mehrheit mehr hat.

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    Diese Nachricht wurde am 11.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.