
Steinmeier verwies darauf, dass es derzeit nicht die notwendigen Kasernen, Ausbilder und das Personal für die Betreuung von Wehrpflichtigen gebe. Der Bundespräsident bekräftigte zugleich, dass eine moderne Ausrüstung sowie Soldatinnen und Soldaten notwendig seien, um Krieg durch militärische Stärke zu verhindern.
Mit Multilateralismus gegen Regellosigkeit
Mit Blick auf die politische Weltordnung plädierte Steinmeier für gemeinsames Handeln im Rahmen des Multilateralismus. Man müsse dem Konzept der Regellosigkeit etwas entgegenhalten. "Und das ist Fairness, das ist Vertrauen, das ist Weltoffenheit, das ist die Bereitschaft zur Zusammenarbeit."
In diesem Zusammenhang warb Steinmeier für eine Reform der Vereinten Nationen. Auch 80 Jahre nach deren Gründung bleibe die Notwendigkeit, sich auf die UNO-Charta und die Institutionen der Vereinten Nationen zurück zu orientieren. Man sollte nicht davon ausgehen, dass Disruption, wie sie nicht nur in den USA befürwortet werde, die Menschheit in eine bessere Welt führe, sagte der Bundespräsident.
Forderung nach Einhaltung des Völkerrechts
Steinmeier pochte auch auf die internationale Einhaltung des Völkerrechts. Deutschland etwa, das nach zwei Weltkriegen von der internationalen Staatengemeinschaft wieder aufgenommen worden sei, sollte die Völkerrechtsordnung zum Teil seiner eigenen Identität erklären, so der Bundespräsident. Deshalb dürfe Deutschland nicht ignorieren, wo Völkerrecht
nicht nur missachtet, sondern teils mit leichter Hand sogar verächtlich gemacht werde.
nicht nur missachtet, sondern teils mit leichter Hand sogar verächtlich gemacht werde.
Derzeit wird nicht nur in der deutschen Politik darüber diskutiert, ob die israelischen und amerikanischen Angriffe auf den Iran völkerrechtlich gedeckt waren. Aber auch das israelische Vorgehen im Gaza-Krieg wird von vielen Seiten als völkerrechtswidrig kritisiert.
Der Deutschlandfunk sendet das Interview der Woche mit Steinmeier an diesem Sonntag um 11:05 Uhr. Lesen können Sie es bereits jetzt hier.
Diese Nachricht wurde am 28.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.