
Das Signal von Bundeskanzler Merz, zur Sicherheit in der Ukraine beitragen zu wollen, sei jedoch richtig, betonte Otte. Er ergänzte, bevor neue Aufträge wie ein Friedenseinsatz angenommen würden, müsse man den Personalkörper der Bundeswehr stärken. Deshalb sollten in Zukunft wieder alle jungen Männer verpflichtend zur Musterung. Das sieht ein Gesetzentwurf, der voraussichtlich kommende Woche im Kabinett verabschiedet werden soll, aber nicht vor. Stattdessen sollen künftig an alle 18-jährigen Männer und Frauen Fragebögen verschickt werden, die aber nur die Männer ausfüllen müssen. Geeignete Kandidaten sollen dann zur Musterung eingeladen werden. Erst ab 2028 soll die Musterung verpflichtend werden.
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer, ebenfalls CDU, sprach sich gegen die Entsendung deutscher Soldaten aus. Er sagte dem "Spiegel", Deutschland könne die Sicherheit der Ukraine nicht gewährleisten. Dafür fehlten der Bundeswehr die Voraussetzungen. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im EU-Parlament, Strack-Zimmermann (FDP), sagte im ZDF, wenn Frankreich und Großbritannien Soldaten in die Ukraine entsendeten, könne Deutschland nicht "nein" sagen.
Der frühere Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz, Ischinger, sagte im Deutschlandfunk, die Debatte über NATO-Soldaten zur Friedenssicherung in der Ukraine sei abwegig und kontraproduktiv. Russland werde nicht akzeptieren, dass etwa deutsche oder britische Brigaden in die Ukraine einrückten. Damit würde eine rote Linie Moskaus überschritten.
Weiterführende Informationen
Über die Entwicklungen rund um die Ukraine und die Gespräche in Washington halten wir Sie auch in einem Newsblog auf dem Laufenden.
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Knackpunkte der Spitzengespräche in Washington finden Sie hier.
Diese Nachricht wurde am 20.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.