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Der Pate und kein Ende

Sonnenbrille, dunkler Anzug, Siegelring und den Revolver immer in Anschlag - sieht so nicht der klassische Mafioso aus? In Italien hat die Mafia aber viele Gesichter. Vom bescheidenen sizilianischen Oberboss über den smarten Harvard-Absolventen bis zum protzigen neapolitanischen Clanchef und zwölfjährigem Drogenkurier gibt es jede Variante.

Von Maike Albath | 24.05.2008
    Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden, war die Mafia schon um 1890 eine einflussreiche kriminelle Vereinigung, die international in Aktion trat. Die Mafia-Organisationen Cosa Nostra, 'Ndrangheta, Camorra und Sacra Corona erwirtschaften heute knapp zehn Prozent des italienischen Bruttosozialproduktes, operieren wie moderne Wirtschaftsunternehmen und sind zu einem Entwicklungsmotor geworden. Gleichzeitig zerstören sie das zivile Fundament der Gesellschaft.

    Der Richter und Schriftsteller Giancarlo De Cataldo

    "In ihren Entstehungsgeschichten unterscheiden sich die drei Organisationen. Die Camorra herrscht in Neapel, sie besteht aus verschiedenen Clans und hat keine zentralistische Struktur. Die sizilianische Mafia ist absolut zentralisiert. Es gibt eine Regionalkommission, die den Provinzvertretern übergeordnet ist, die sich ihrerseits in Bezirkskommissionen unterteilen. Diesen Bezirkskommissionen unterstehen die so genannten capi mandamenti, die Distriktvertreter. Den capi mandamenti sind wiederum die Familienoberhäupter untergeordnet, die den Mafiafamilien einer bestimmten Gegend vorstehen. Ganz ähnlich ist die `Ndrangheta strukturiert. Auch in der `Ndrangheta sind die Familien streng nach dem Prinzip einer Pyramide gegliedert.

    Gemeinsam ist den Organisationen, dass sie sich durch die Ausübung von Gewalt auszeichnen. Und zwar nach innen und nach außen. Nach innen, um zu verhindern, dass ihre Mitglieder abwandern. Nach außen, um sich durchzusetzen. Das heißt: Man kontrolliert mit Hilfe physischer Gewalt das Territorium. Und es besteht Blutsbrüderschaft unter den Mafiosi, die sich nur durch den Tod auflösen lässt oder dadurch, dass jemand Kronzeuge wird und sich auf die Seite des Staates schlägt. "

    Im Dialekt war ein mafioso ursprünglich ein schöner, kühner Mann. Wer dazu gehört, nimmt das Wort "Mafia" nicht in den Mund. Man spricht von cosca, dem Clan, der fratellanza, der Bruderschaft oder von der catena, der Kette. Die Aufnahme ist eine symbolische Handlung, die seit hundertfünfzig Jahren demselben Muster folgt: Ein Nadelstich in den Finger des Novizen, sein Blut tropft auf ein Heiligenbildchen, das Heiligenbildchen wird angezündet, dabei leistet der Novize den Eid auf die Familie. Die Mafiosi verstehen sich als Ehrenmänner. Respektspersonen.


    Zur Geschichte der Mafia

    Zwischen 1870 und 1925 etabliert sich die Mafia und wird zu einem festen Bestandteil der Machtstrukturen in Sizilien. Dabei gab es immer wieder Momente des Aufbegehrens. 1893 war zum ersten Mal ein Mann aus der sizilianischen Führungsschicht ermordet worden. Der ehemalige Bürgermeister von Palermo und Präsident der Bank von Sizilien, Marquis Emanuele Notarbarolo, ein hochgeschätzter Mann, seriös und unbestechlich, hatte Unregelmäßigkeiten ans Licht gebracht und so die Geschäfte der Mafia gestört. Man stach ihn kaltblütig in einem Eisenbahnabteil nieder.

    In den dreißiger Jahren unter den Faschisten ist die Mafia schwach, denn eine Diktatur kann keinen Gegenstaat gestatten.

    In den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts gelang es der Cosa Nostra, zahlreiche Schaltstellen zu unterwandern. Alles war mit allem verwoben. Zwar gab es schon seit 1963 einen parlamentarischen Anti-Mafia-Ausschuss, aber dessen Arbeit hatte kaum Konsequenzen.


    Der Kampf gegen die Mafia

    Die Kommunisten waren lange die Einzigen, die die Dinge beim Namen nannten. Alle anderen hatten Angst und verbarrikadierten sich zu Hause.

    Und dann gibt es Einzelkämpfer. 1982 kommt der piemontesische Carabinieri-General Carlo Alberto Dalla Chiesa nach Palermo. Er weiß um die Verbindungen zwischen Mafia und Politik und sagt den Ehrenmännern den Kampf an. Aber die Regierung lässt ihn im Stich: kaum Personal, keine juristischen Befugnisse. Nach hundert Tagen im Amt zersieben die Mafiosi an einem Septemberabend seinen Wagen und töten den General und seine junge Ehefrau.

    Für einen Moment scheint das Land wach gerüttelt: der Paragraph 41b wird in das Strafgesetzbuch eingefügt, in dem zum ersten Mal seit der Gründung des Landes das Wort "mafiös" in einem Gesetzestext auftaucht. Plötzlich bricht eine neue Ära an: Der junge Richter Giovanni Falcone deckt systematisch betriebenen Heroinschmuggel auf, verfolgt Spuren bis in die Schweiz und in die USA und sorgt dafür, dass zweiundsiebzig Männer verurteilt werden. Ein spektakulärer Erfolg auf einer Insel, wo Verfahren in der Regel durch Einschüchterung der Zeugen und Geschworenen scheitern.

    Paolo Borsellino und Giovanni Falcone bereiten den maxiprocesso vor, den Mammutprozess. Am 10. Februar 1986 wird er im Gefängnis Ucciardone eröffnet. Der bombensichere Verhandlungssaal, ein achteckiger, grün gestrichener Raum, war extra gebaut worden. An den Längsseiten stehen die Käfige für die gefährlichsten Ehrenmänner.

    "Fünfhundert Angeklagte steckten in den Käfigen, so etwas hatte man auf Sizilien noch nicht gesehen. Am ersten Verhandlungstag haben wir Reporter uns morgens um fünf Uhr angestellt, um in den Saal zu gelangen. Um zehn waren wir dann alle drin. Es gab strenge Kontrollen. Wir wurden fotografiert, von vorne und im Profil, man hat uns die Fingerabdrücke abgenommen. Es gab eine Kamera, die auf die Iris im Auge gerichtet wurde. Ein unglaublicher organisatorischer Aufwand. Sechshundert Journalisten, tausend Rechtsanwälte, fünfhundert Angeklagte. Es war eine Sache, die für uns Sizilianer eine ungeheure Bedeutung hatte. Zum ersten Mal begriff man in Palermo, vor allem in Palermo, dass wir gewinnen konnten. Diese ganzen Unmenschen in Käfigen zu sehen, war eine Befreiung. Eine Befreiung von der Angst."

    Im Dezember 1987 wird das Urteil des Mammutprozesses verkündet, das im Jahr darauf vom Kassationsgericht bestätigt werden sollte: 342 Männer werden schuldig gesprochen.

    Aber im Justizpalast von Palermo beginnt ein Intrigenspiel, und Falcone wird entmachtet. Enttäuscht nimmt er ein Angebot des Justizministers in Rom an und beginnt, eine Anti-Mafia-Direktion aufzubauen, eine Art Bundesbehörde, die auf nationaler Ebene operiert. Giovanni Falcone wäre vermutlich leitender Generalstaatsanwalt der neuen Einrichtung geworden. Dazu sollte es nicht mehr kommen. In der Nacht zum 23. Mai 1992 hatten mehrere Männer auf Befehl des Paten Totò Riina aus Corleone 13 Fässer Sprengstoff auf einem Skateboard in ein Kanalisationsrohr an der Autobahn vom Flughafen Richtung Palermo deponiert. Es ist ein Samstag, und kurz vor 18 Uhr passiert eine Wagenkolonne die Stelle. Giovanni Falcone, seine Frau und drei Leibwächter werden in den Tod gerissen.

    Paolo Borsellino wird fünfundfünfzig Tage nach Falcone ermordet, denn die Mafia hatte sich entschieden, mit dem Staat in Verhandlungen zu treten.

    Nach dem Mord von Giovanni Falcone wird Sizilien von einer Welle der Empörung erschüttert. Plötzlich wehren sich die Leute.

    "Falcone hatte aber auch so seine Eigenarten. Wenn er über die Mafia sprach, bekam man den Eindruck, dass er sie zwar nicht rechtfertigte, aber wirklich verstand. Er erklärte dir die Regeln der Cosa Nostra, und es schien, als kämen sie ihm wie ganz normale Regeln vor. Aber er hat mir dann erläutert, dass genau darin seine Methode bestand: Nur wenn man die Mafia wirklich durchdrang, konnte man sie auch begreifen. Als Falcone dann sein Buch Inside Mafia über die Struktur der Organisation heraus brachte, wurde er unglaublich angegriffen. Man warf ihm vor, dass er von der Mafia verhext sei."

    1991 und 1992 treten die Strafen des Mammutprozesses in Kraft. Zum ersten Mal werden die Ehrenmänner zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt, zum ersten Mal erkennt der italienische Staat wirklich an, dass es diese sehr mächtige Organisation gibt.


    Der untergetauchte Schriftsteller Roberto Saviano über die Camorra

    Seit Leonardo Sciascias 1961 erschienenem Kriminalroman "Der Tag der Eule" ist die Mafia immer wieder Gegenstand der Literatur. Schriftsteller, Richter und Journalisten haben ganze Bibliotheken über das Phänomen verfasst, aber so erfolgreich wie Roberto Saviano war keiner. In seinem dokumentarischen Roman "La Gomorrha" fördert er das zutage, was nur langsam in das Bewusstsein der Italiener gerät. Die Mafia ist mehr als nur eine kriminelle Organisation. Sie ist längst Teil der Kultur.

    "Mir ging es darum, einen Mythos auseinanderzunehmen"

    Roberto Saviano ist in Italien ein Star: Seit über einem Jahr steht sein Buch "Gomorrha. Reise in das Reich der Camorra" auf der Bestsellerliste. "Gomorrha" ist eine literarische Reportage über die Camorra, wie die neapolitanische Spielart der Mafia heißt. 700.000 Mal hat sich Savianos Buch in Italien verkauft. Der 28jährige Roberto Saviano erhielt vor einigen Monaten Morddrohungen, seitdem steht er unter Polizeischutz.

    Mit der Wut eines jungen Mannes
    Roberto Saviano: "Gomorrha. Reise in das Reich der Camorra"
    Ein wahres Schreckensgemälde entwirft Roberto Saviano in seiner detailreichen Reportage über die neapolitanische Mafiaorganisation Camorra. Vor einem Jahr hat sein Buch in Italien für großes Aufsehen gesorgt und eine Debatte ausgelöst, wie lange nicht mehr - weil es tiefe Einblicke bietet in die weltweit vernetzten Wirtschaftspraktiken der Mafia; weil es auch davon erzählt, wie sich legale und illegale Geschäfte mehr und mehr gleichen und gegenseitig bedingen. (Rezension)

    Roberto Saviano: Gomorrha. Reise in das Reich der Camorra
    Hanser Verlag, ISBN: 978-3446209497, 21,50 Euro

    Savianos atemberaubende literarische Reportage Gomorra wurde ein Überraschungserfolg: eine Million verkaufter Exemplare, Übersetzungen in 14 Sprachen. Aber Roberto Saviano, 1979 in der Camorra-Hochburg Casal di Principe geboren, bekam Morddrohungen und musste untertauchen. Nach Neapel kehrt er trotzdem immer wieder zurück.


    Die Regierungen wechseln, die Mafia bleibt
    Italien und die Organisierte Kriminalität

    Das Bild der Mafia hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Während sich die Clans noch in den 90er Jahren blutige Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht lieferten, widmen sich 'Ndrangheta, Camorra, Cosa Nostra und Sacra Corona Unita heute lieber ihren Geschäften. Zusammengenommen sind die Mafien so zum größten Wirtschaftsunternehmen Italiens aufgestiegen.

    Gewalt im Alltag
    Die Machenschaften der Mafia in Süditalien
    In Neapel gilt das Gesetz der Mafia, das des Staates lässt sich umgehen. Aber nicht nur Mafiosi profitieren vom schwachen Staat und Schattenwirtschaft. Immer wieder entgehen Politiker einer gerechten Strafe, wenn sie mit der Mafia gemeinsame Sache gemacht haben.

    "Damit Neapel wieder uns gehört"
    Die jungen Gegner der Camorra

    2006 tobte in Neapel ein Bandenkrieg: Fast täglich starben Menschen. "Neapel sei nicht der Wilde Westen", erklärte Italiens Innenminister Amato bei seinem Besuch in der drittgrößten Stadt des Landes und stellte sein Programm zum Kampf gegen die Camorra vor. Doch auch in den von der Camorra kontrollierten Stadtteilen selbst regte sich Widerstand.

    Müllberge und kein Ende

    Über die Müllberge in Neapel wurde viel berichtet. Doch auch wenn es um das Thema ruhiger geworden war, die Lage am Vesuv hat sich kein bisschen verändert. Immer noch lagern Tonnen von Abfall in den Straßen. Doch jetzt, wenn die Sonne wieder vom Himmel brennt, wird eine Lösung des Problems wieder dringlicher. Erst verdiente die Camorra am Giftmüll, den sie in Neapel verklappte, jetzt will sie logischerweise auch mitmischen beim Abtransport


    Film
    Francis Ford Coppolas dreiteiliger Epos "The Godfather" entstand zwischen 1973 und 1990 und ist bis heute der berühmteste Mafia-Film. Eine mitreißende Schilderung der amerikanischen Cosa Nostra, ihrer Sitten und Herrschaftspraktiken. Mit Drohbriefen, Protestnoten an Regierungsstellen, zerschossenen Autos und ähnlichen spektakulären Aktionen bemühte sich die Mafia, den Film zu verhindern. Schließlich einigte sich Paramount mit dem Boss Jo Colombo darauf, dass der Begriff "Mafia" nirgends fallen dürfe – sofort gab es Gerüchte von der Unterwanderung Hollywoods um.


    Literatur

    Giuseppe Tomasi di Lampedusa: Der Leopard
    Piper Verlag, ISBN: 978-3492203203, 10 Euro

    In seinem Welterfolg schildert Giuseppe Tomasi di Lampedusa mit schöpferischer Sprachgewalt den Untergang eines sizilianischen Adelsgeschlechts zur Zeit Garibaldis und beschwört in dunkel
    glühenden Farben Schicksale und Zeiten herauf, die für das Ende des alten Europa stehen. Don Calogero aus dem Roman Der Leopard von Tomasi di Lampedusa ist ein typischer Mafioso, der allen das Geld aus der Tasche zieht.

    Der Leopard (Langfassung) - SZ-Cinemathek


    Der Tag der Eule heißt der Roman von Leonardo Sciascia, der 1961 erscheint, und zum ersten Mal in der Geschichte der Literatur von der Mafia erzählt. Sciascia, ein wortkarger Mann aus Recalmuto, Grundschullehrer, eine zeitlang Abgeordneter im italienischen Parlament und intellektueller Wortführer des gesamten Landes, erforscht die Zusammenhänge von Mentalität und mafiösem Verhalten. In Sizilien herrscht omertà, die Pflicht des Stillschweigens.


    Leonardo Sciascia: Der Tag der Eule
    Süddeutsche Zeitung Kriminalbibliothek, ISBN-13: 978-3866152397

    Ein brutaler Mord am hellichten Tag und vor Zeugen ausgeführt - Mafia-Alltag auf Sizilien. Keiner der Zeugen will jedoch etwas gesehen haben. Hauptmann Bellodi, frisch aus dem Norden in diese fremde Welt gekommen, übernimmt diesen Fall.

    Bei dem Ermordeten handelt es sich um Colasberna, Vorsitzender einer Baugenossenschaft und Sozialist, der sich dem "Schutz" der Mafia verweigerte. Bellodi weiß sofort, wo er die Mörder zu suchen hat, stößt aber bei den Ermittlungen nur auf wenig Kooperationsbereitschaft unter seinen Kollegen. Dennoch sucht er unbeirrt nach den Mördern weiter. Ein Kontaktmann, der - wie sich herausstellt - ebenfalls für die Mafia arbeitet, nun aber versucht, seinen Kopf noch rechtzeitig aus der Schlinge zu ziehen, führt ihn schließlich auf eine heiße Spur, die einigen führenden Persönlichkeiten im Ministerium Kopf und Kragen kosten könnte. Man befürchtet einen Skandal nationalen Ausmaßes. Bollodi hat tief in ein Wespennest gestochen.


    Salvatore Lupo: Die Geschichte der Mafia
    Patmos Verlag, ISBN: 978-3491961524, 9,95 Euro

    Salvatore Lupo, sizilianischer Historiker, liefert eine umfassende und fundierte Analyse des organisierten Verbrechens seiner Heimat. Er berichtet spannend von den Anfängen der Mafia, über ihre erfolgreichen Bemühungen in Nordamerika Wurzeln zu schlagen, bis zu ihren gegenwärtigen kriminellen und politisch organisierten Strukturen. Dabei zeigt er Kontinuitätslinien und Veränderungen auf und beleuchtet die engen Seilschaften der Mafia zu Politik und Wirtschaft. Höhepunkt dieser Verflechtungen ist sicherlich die Affäre um den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Andreotti.


    Mario Puzo: Der Pate
    Rowohlt Taschenbuch, ISBN: 978-3499231100, 9,95 Euro

    Der kleine Vito entkommt als einziger einem Massaker in seinem Heimatort auf Sizilien. Er flieht nach New York und wird zum gefürchteten Paten der amerikanischen Mafia. Aber ihn beherrscht nur ein Gedanke: Er will den Mord an seiner Familie rächen. Die Mutter aller Mafia-Thriller.


    Andrea Camilleri: Die Passion des stillen Rächers: Commissario Montalbano stößt an seine Grenzen
    Bastei Lübbe, ISBN: 978-3404922673, 8,95 Euro

    Kaum hat Salvo Montalbano seine Schussverletzung auskuriert, erhält er auch schon einen Anruf aus dem Kommissariat: Auf einer einsamen Landstraße hat man den Motorroller von Susanna Mistretta, einer junger Studentin, gefunden, die mit ihren Eltern in einem kleinen Dorf nahe der Fundstelle lebt. Der Vater, der unverzüglich eine Vermisstenanzeige aufgegeben hat, ist sich sicher: Susanna ist entführt worden. Doch Commissario Montalbano findet bald heraus, dass es sich bei der Entführung um die Tarnung für eine weitaus vielschichtigere Sache handelt. Zu viele Details passen nicht zusammen, die Aussagen der Zeugen widersprechen sich. Doch das Netz der Verwirrungen, das hier ausgelegt wurde, scheint undurchdringbar und der stille Rächer geduldig genug, um in aller Ruhe abzuwarten, bis sein Opfer in die verhängnisvolle Falle tappt ...


    Leoluca Orlando: Die Mafia. Von Palermo in die ganze Welt
    Herder Verlag 2008 (erscheint im September), ISBN: 978-3451298813, 16,95 Euro


    David Southwell: Geschichte des organisierten Verbrechens
    Fackelträger-Verlag, ISBN: 978-3771643447, 22,95 Euro

    Mafia & Co. - Das Global Buisiness des Verbrechens. Das organisierte Verbrechen ist einer der ältesten und größten Wirtschaftszweige der Welt. Dieses Buch gibt erstmals einen Gesamtüberblick über die blutige Geschichte, die weitverzweigten Strukturen, die mächtigen Organisationen und Schlüsselfiguren in diesem Global Business. Dabei gibt uns der Autor auch einen Einblick in viele historische und aktuelle Details.