Mittwoch, 24. April 2024

Der Tag
Rodung vs. Schonung

Im Hambacher Forst campieren seit Jahren Umweltschützer, um ihn vor einer Rodung durch den Energiekonzern RWE zu bewahren. Doch die steht jetzt an, RWE will an die Kohle darunter. Wie passt das zum Klimaschutz in Deutschland? Außerdem: Wie Manfred Weber Chef der EU-Kommission werden will.

Von Ann-Kathrin Büüsker | 05.09.2018
    Ein Waldarbeiter fällt im Hambacher Forst in Kerpen (Nordrhein-Westfalen) einen Baum.
    Rodungsarbeiten im Hambacher Forst (Henning Kaiser/dpa)
    Der Abbau von Braunkohle hat die Landschaft in Nordrhein-Westfalen geprägt. Dörfer wurden umgesiedelt, Autobahnen umgelegt, Wälder gerodet. Vom einst riesigen Hambacher Forst ist nur ein kleiner Rest geblieben. Und dieser soll weiter gerodet werden, damit RWE die Kohle darunter abbauen darf. Politisch wie juristisch ist das legitim, RWE besitzt das Land und die entsprechenden Genehmigungen. Doch seit Jahren formiert sich Widerstand, haben Umweltschützer ein Camp im Wald errichtet, um die Rodung zu verhindern. Doch ab Oktober könnte es losgehen. Heute wurden erste Arbeiten im Wald durchgeführt, unter massivem Polizeischutz. Gleichzeitig nimmt der Protest zu, kommt auch überregionale Unterstützung. Und die Landesregierung? Guckt weg, wie unsere Reporterin Vivien Leue berichtet.
    Weber for President?
    Manfred Weber, CSU, möchte bei der Europawahl im kommenden Jahr als Spitzenkandidat der europäischen Konservativen ins Rennen gehen. Das wurde schon länger gemunkelt, heute hat er es offiziell verkündet. Ausgerechnet einer von der CSU? Wo die doch sonst so europakritisch auftreten? Unser Brüssel-Korrespondent Peter Kapern erklärt, wofür Weber steht und wie er durch seine Kandidatur zum EU-Kommissionspräsidenten werden könnte.