Mittwoch, 01. Mai 2024

Fußballnationalmannschaft der Frauen
Der ungewöhnliche Weg von Bibiane Schulze Solano

Die Deutsch-Spanierin Bibiane Schulze Solano war schon nominiert für die spanische Nationalmannschaft, kam wegen einer Verletzung nicht zum Einsatz. Jetzt ist sie die Neuentdeckung im deutschen Team und präsentiert sich als gute Innenverteidigerin.

Von Jessica Sturmberg | 09.04.2024
Bibiane Schulze Solano ist am Ball mit einer Einzelaktion beim EM-Qualifikationsspiel gegen Island in Aachen. Die deutsche Mannschaft hat das Spiel mit 3:1 gewonnen.
Bibiane Schulze Solano ist die Neuentdeckung im deutschen Team. Die Deutsch-Spanierin hat sich als Innenverteidigerin bei ihren ersten beiden Spielen gut präsentiert. (IMAGO / Sven Simon )
Bundestrainer Horst Hrubesch ist so richtig zufrieden mit seiner neuen Spielerin Bibiane Schulze Solano: "Bei Bibi ist der Vorteil, dass wir jetzt auch einen Linksfuß haben und ich hoffe, dass sich das in den nächsten vier Spielen noch besser einspielt und es noch einfacher wird für Bibi."
Die 25 Jahre alte Spielerin von Athletic Bilbao ist die Gewinnerin der beiden EM-Qualifikationsspiele. In Abwesenheit der verletzten Marina Hegering hat Hrubesch die Abwehr umgebaut und mit der neuen Spielerin Bibiane Schulze Solano besetzt. Für die Deutsch-Spanierin war es das zweite Spiel für die deutsche A-Nationalmannschaft. Nach dem überzeugenden Debüt in Linz stand sie in Aachen von Beginn an auf dem Platz, spielte bis zum Ende durch.

Linksfuß für Hrubesch eine Bereicherung für das Team

Der Überraschungscoup ist für Hrubesch gelungen: "Man hat sie gut aufgenommen. Sie hat sich gut eingefunden. Die Aufnahme durch die anderen Spieler, wie sie sie aufgenommen haben, gefällt mir eigentlich sehr gut." Wie gut sie in das Team passt, bestätigt Lena Oberdorf. "Bibi ist extrem gut ins Team gekommen, hat uns extrem geholfen. Man hat heute auch gemerkt, dass sie den spanischen Flair reingebracht hat. Sie hat auf dem Ball gestanden, geguckt, Spielerinnen überspielt. Es tut mir extrem gut mit Bibi zu spielen, gerade auf der Sechs. Es macht Spaß, dann die Bälle auch zu bekommen. Deswegen kann ich nur Gutes über sie sagen."
Dabei wäre die Tochter einer spanischen Mutter und eines deutschen Vaters beinahe zu den spanischen Weltmeisterinnen gekommen. Vor einem Jahr war sie bereits nomniniert, kam nur wegen einer Verletzung nicht zum Zug. "Es ist halt nicht dazu gekommen, deswegen musste ich jetzt gar nicht eine Entscheidung treffen und ich bin auf jeden Fall happy jetzt auch für Deutschland zu spielen", so die Verteidigerin.

Gute Chancen für Olympia

Die deutsche Mannschaft steht nach dem Spiel im Kreis. Bundestrainer Horst Hrubesch hält nach dem 3:2-Auswärtssieg eine Ansprache.
Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen nach dem 3:2-Sieg gegen Österreich in Linz. (DLF / Jessica Sturmberg)
Sie selbst sieht ihre Aufgabe darin, hinten das Team gut zu leiten und viel zu kommunizieren. "Ich glaube, einfach durch die Erfahrung, die ich auch in Spanien gemacht habe - da spiele ich ja auch als Innenverteidigung - dass es wichtig ist, als Innenverteidigerin mit den Mitspielern zu kommunizieren und da auch ein bisschen Ruhe zu übermitteln." Bibiane Schulze Solano hat sich als gute Alternative präsentiert und hat auch gute Chancen, mit ins Olympiateam zu kommen.