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Deutscher Radiopreis
Zwei Auszeichnungen für den Deutschlandfunk

Bei der Verleihung des Deutschen Radiopreises in Hamburg ist der Deutschlandfunk-Moderator Philipp May in der Kategorie "Bestes Interview" ausgezeichnet worden.

    Philipp May und Anh Tran
    Philipp May und Anh Tran (Deutschlandradio/ Bettina Fürst-Fastré)
    Die Jury würdigt damit seine Gesprächsführung mit dem AfD-Kovorsitzenden Meuthen am 16. Mai dieses Jahres. Das Interview entstand kurz nachdem der AfD-Parteivorstand die Mitgliedschaft des Brandenburger Politikers Kalbitz für nichtig erklärt hatte. Den Preis überreichte "heute"-Moderator Christian Sievers.
    In der Begründung der Jury heißt es, Philipp May habe in den acht Minuten derart reaktionsschnell, präzise und auch locker formuliert, dass Meuthen das geantwortet habe, was die Hörerinnen und Hörer in dieser brisanten Sache wissen sollten. Ihm sei ein weit über den erwartbaren Radiojournalismus hinaus erstklassiges, tagesaktuelles, politisches Interview gelungen. Das Interview in voller Länge "Kalbitz-Rauswurf aus der AfD - Es ging um eine rechtliche, nicht um eine politische Beurteilung" hören und lesen Sie hier.
    Als "Beste Newcomerin" ausgezeichnet wurde zudem die Deutschlandfunk-Reporterin Anh Tran Mein Dresden - Heimat tut weh im "Wochenendjournal". Die 26-jährige gebürtige Dresdnerin setzt sich in der von ihr moderierten Sendung sehr persönlich mit Kindheitserinnerung, Abiball, Rassismuserfahrung und Pegida auseinander.

    Hier begründete die Jury ihre Entscheidung wie folgt: "Anh Tran nimmt die Hörer*innen mit in ihre Heimatstadt und sucht Antworten auf Fragen, die sie auch persönlich berühren: Wie steht es um die demokratische Kultur in der AfD-Hochburg? Was bedeutet es, 'Fidschi' genannt zu werden? Ihre Mutter kam aus Vietnam. Sie erzählt lebendig und authentisch, so gelingt eine Reise in die innere Verfassung einer Stadt, auf die blickt, wer die Entwicklung in Deutschland verstehen will."