Samstag, 20. April 2024

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Erinnern. Verändern.
Dekolonisierung in Europa

"Dekolonisierung" geht an den Kern der europäischen Identität. Entsprechend schwer tun sich die ehemaligen Kolonialstaaten in Europa damit, die eigene Rolle zu hinterfragen.

Von Hans-Günter Kellner, Stephanie Lob, Sandra Pfister, Kerstin Schweighöfer, Tilo Wagner | 25.01.2020
    Eine Welt-Karte von 1682 aus Amsterdam.
    Eine Welt-Karte von 1682 aus Amsterdam. (CPA Media/Pictures From History)
    Die Gesichter Europas berichten aus England, Frankreich, Portugal, Spanien und den Niederlanden. Wie weit reichen die Folgen der Vergangenheit? Welche Tabus werden in Augenschein genommen und was wird immer noch totgeschwiegen? Und wer sind diejenigen, die sich für ein neues Miteinander auf Augenhöhe einsetzen?
    The Conquest of Tenochtitlßn, unknown artist, from The Conquistadors by Hammond Innes, page 142 The painting shows the conquest of Tenochtitlßn (now the site of Mexico City). The battle between the Spanish under Hernßn(do) Cortés, marqués del Valle de Oaxaca (1484-1547) and the Mexica under the last Aztec leader Cuauhtémoc (c.1502-1525) is more properly called a siege. It began in May of 1521 and lasted into August. With newly built ships, the Spanish controlled the lake surrounding the island and blockaded the city. Ultimately Cortés ordered the complete destruction of Tenochtitlßn, including its palaces, temples and squares. Cortés led his Spanish armies across one of the causeways and into the city. The captains of the other parts of his army also led their troops towards the centre of the city and the main temple compound. The Mexica put up a spirited and skilled resistance, bu UnitedArchives0631042
    Späte Schuldfragen
    Der Streit über die koloniale Vergangenheit ist in Spanien nicht nur etwas für Historiker. Ein Buch über die Rolle Spaniens in Lateinamerika wurde ein Bestseller. Diskutiert wird auch darüber, warum der mexikanische Präsident López-Obrador erst 2019 die Frage nach Schuld und nach Verantwortung aufgeworfen hat.
    Bildnummer: 10103240 Datum: 08.03.2012 Copyright: imago/PanoramiC Shirley Souagnon - Konferenz Frauen in den Mittelpunkt - Paris - 08/03/2012 xGwendolineLeGoffx PUBLICATIONxNOTxINxFRAxITAxBEL; Basketball FRA Damen Shooting privat x1x xkg 2012 quer Image number 10103240 date 08 03 2012 Copyright imago Panoramic Shirley Conference Women in the Focus Paris 08 03 2012 xGwendolineLeGoffx PUBLICATIONxNOTxINxFRAxITAxBEL Basketball FRA women Shooting Private x1x xkg 2012 horizontal
    Klischees und Comedy
    Franzosen mit afrikanischen Wurzeln erobern sich die Aufmerksamkeit des Pariser Publikums. Sie treten im Barbès Comedy Club auf. Ihre Herkunft aus den früheren Kolonien und ihre Alltags-Erfahrungen in Frankreich ergeben häufig komische Kontraste.
    Cecil Rhodes statue. Athinangamso Nkopo (right) from the Rhodes Must Fall In Oxford group during a meeting at the Regent's Park College, Oxford University, following the announcement that the statue of British colonialist Cecil Rhodes will be kept at Oriel College. Picture date: Monday February 1, 2016. The group say Rhodes was a racist imperialist and has campaigned for the removal of the statue. See PA story EDUCATION Rhodes. Photo credit should read: John Stillwell/PA Wire URN:25399458 |
    Unis überprüfen Lehrpläne und Leselisten
    Die Studierenden haben Druck gemacht und einige britische Universitäten haben reagiert: Sie haben Lehrpläne und Leselisten "entkolonisiert" - nicht nur weiße Autoren sollen aufgeführt werden. Davon sind längst nicht alle begeistert.
    Zacharias Wagner: Sklavenmarkt in Fort Maurits, entstanden zwischen 1634 und 1637 in der damaligen Kolonie Niederländisch-Brasilien
    Bedauern über den Sklavenhandel
    Die Niederlande gelten gemeinhin als fortschrittlich und aufgeklärt, Den Haag ist synonym mit Völkerrecht und internationaler Gerechtigkeit. Von ihrer Vergangenheit als Sklavenhändler-Nation haben die Niederländer lange nichts wissen wollen. Aber das ändert sich gerade, erzählt Kenneth Stam.
    Beatriz Gomes Dias, Linkspolitikerin und Kämpferin für die Aufarbeitung von Portugals kolonialer Vergangenheit
    Beide Seiten der Geschichte zeigen
    In Portugal wurden während der Kolonialzeit sechs Millionen Menschen versklavt. Bisher gibt es keinen Ort, der an ihr Schicksal erinnert. Das soll sich nach dem Willen einer Bürgerinitiative in Lissabon bald ändern. Der Bürgermeister wollte ursprünglich einen Seefahrer-Themenpark für Touristen.
    Denkfabrik 2020: Hörerprojekt Dekolonisiert euch!
    17.000 Hörerinnen und Hörer hatten sich an einer Online-Abstimmung über das Jahresthema der Denkfabrik im Deutschlandradio beteiligt. Insgesamt standen vier Themen zur Auswahl. "Eine Welt 2.0 – ‚Dekolonisiert euch!‘" hat sich durchgesetzt. Alle Beiträge der Senderheie von Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova finden Sie hier: