Vor Selenskyjs Besuch bei Trump
Erneut schwere russische Angriffe auf Ukraine

Kurz vor einem geplanten Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Staatschef Selenskyj in Florida hat Russland die Ukraine erneut angegriffen. In der ostukrainischen Stadt Slowjansk wurde nach örtlichen Angaben ein Mann getötet, mehrere weitere wurden verletzt. Russlands Präsident Putin drohte der Ukraine mit weiteren schweren Angriffen.

    Feuerwehrleute versuchen einen Brand zu löschen.
    Täglich greift Russland die Ukraine an (hier ein Archivfoto vom 7.12.25 aus der Region Poltava). (AFP)
    Trump will Selenskyj am Abend europäischer Zeit in Florida empfangen, um Wege zur Beendigung des Krieges zu beraten, den Putin vor fast vier Jahren mit einer umfassenden Invasion begonnen hatte. Selenskyj kündigte an, er wolle bei dem Treffen in ​Trumps Residenz ​in Florida unter anderem über ​das Schicksal der Industrieregion Donbass und die Zukunft des größten europäischen Kernkraftwerks Saporischschja ‌sprechen. Beides möchte Russland dauerhaft unter seine Kontrolle bringen. Die Ukraine fordert zudem Sicherheitsgarantien für ihr Land.

    Westliche Staats- und Regierungschefs sichern der Ukraine Unterstützung zu

    Selenskyj stimmte sich vor dem Treffen mit zahlreichen westlichen Verbündeten ab. Die Bundesregierung erklärte nach einer Telefonkonferenz mit Selenskyj, elf Staats- und Regierungschefs aus Europa und Kanada sowie die Spitzen von NATO und EU hätten der Ukraine ihre volle Unterstützung zugesichert. Man werde in enger Koordination mit den USA für einen nachhaltigen und gerechten Frieden eintreten.
    Trump erklärte vor dem Treffen mit Selenskyj, er habe ein "gutes und produktives Telefonat" mit Putin gehabt. Details nannte er nicht. Mehrfach hatte sich Trump bereit gezeigt, auf Forderungen Putins einzugehen. So argumentierte er, dass der Kremlchef den Krieg beenden würde, wenn die Ukraine ukrainisches Gebiet im Donbass abträte und wenn westliche Länder wirtschaftliche Anreize für Russland schafften.

    Putin: Russland wird alle Ziele militärisch erreichen

    Putin zeigte sich heute demonstrativ in Militäruniform und betonte bei Beratungen mit seinem Generalstab, alle russischen Ziele in der Ukraine würden militärisch erreicht. Der Ukraine-Korrespondent des Deutschlandfunks, Florian Kellermann, erklärte, es sei kein Entgegenkommen bei Putin ersichtlich. Dies sei keine Basis für eine Einigung.
    Die russische Armee brachte nach Angaben aus Moskau unterdessen weitere Gebiete im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle. Das Verteidigungsministerium erklärte, die Streitkräfte hätten fünf Orte in den Regionen Donezk und Saporischschja eingenommen. Das ukrainische Militär wies diese Darstellung zurück. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

    Weiterführende Informationen

    Vor dem Treffen zwischen Trump und Selenskyj in Florida (Audio)
    Diese Nachricht wurde am 28.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.